Ein Toter bei Grossbrand in Einkaufszentrum in Vorort von Moskau
Bei einem Grossbrand in einem Einkaufszentrum in einem Moskauer Vorort ist ein Mensch ums Leben gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Feuerwehr mit 20 Löschfahrzeugen im Einsatz.
Im Einkaufszentrum Mega Chimki nördlich der russischen Hauptstadt war in der Nacht zum Freitag ein Baumarkt in Brand geraten und teilweise eingestürzt, wie die Behörden mitteilten. Auf in Online-Netzwerken veröffentlichten Videos war zu sehen, wie Menschen vor den Flammen auf einen Parkplatz flohen.
Der Brand im Vorort Chimki unweit des Flughafens Scheremetjewo habe sich auf einer Fläche von 7000 Quadratmetern ausgebreitet, teilten die Rettungsdienste mit. Mehr als 70 Feuerwehrleute und 20 Löschfahrzeuge waren im Einsatz, sie konnten das Feuer aber erst am Vormittag löschen, wie der Chef der Rettungsdienste in der Region Moskau, Sergej Poletykin, russischen Medien sagte. Der Einsturz des Daches des Baumarkts hatte den Angaben zufolge die Löscharbeiten erschwert.
Das russische Ermittlungskomitee bestätigte einen Todesfall. Um zu klären, ob es weitere Opfer gibt, seien nun Ermittler und Rechtsmediziner am Brandort im Einsatz.
Der ausgebrannte Baumarkt gehörte früher der deutschen Baumarkt-Kette OBI, die ihr Russland-Geschäft nach Beginn der russischen Militäroffensive gegen die Ukraine an einen Investor verkauft hatte. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, firmieren die Märkte in Russland zwar vorübergehend noch unter der Marke OBI, diese Lizenz ende aber Anfang 2023.
Russische Nachrichtenagenturen meldeten unter Berufung auf die Rettungsdienste, die Ermittler gingen dem Verdacht auf Brandstiftung nach. Staatliche Nachrichtenagenturen meldeten später aber, ein Verstoss gegen Sicherheitsvorschriften sei als Brandursache wahrscheinlicher.
In Russland kommt es immer wieder zu tödlichen Bränden, weil Sicherheitsvorschriften zu nachlässig gehandhabt werden. Im November waren bei einem Brand in einer Tanzbar in der Stadt Kostroma 13 Menschen ums Leben gekommen. Berichten zufolge hatte ein Betrunkener in der Bar eine Leuchtpistole abgefeuert, durch unzureichende Schutzvorkehrungen konnte sich das Feuer stark ausbreiten.
Im Jahr 2018 waren bei einem Feuer in einem Einkaufszentrum im sibirischen Kemerowo 60 Menschen ums Leben gekommen. 2009 waren bei einem Brand in einer Diskothek der Uralstadt Perm über 150 Menschen gestorben.