EMA gibt grünes Licht für angepasste Corona-Impfstoffe
Ein Expertenausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur EMA hat den Weg für zwei an die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfstoffe freigemacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Nun hat auch die EU dem neuen Corona-Impfstoff gegen die Omikron-Variante zugelassen.
- Bereits kommende Woche sollen die Impfstoffe laut Karl Lauterbach bereitstehen.
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) in Amsterdam erteilte am Donnerstag Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna die Zulassung, die auf die Omikron-Subvariante BA.1 angepasst sind. Die Entscheidung der EMA war mit Blick auf Auffrischungsimpfkampagnen mit Ungeduld erwartet worden.
In der Schweiz wurden die Impfstoffe bereits zugelassen.
Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sollen die neuen Impfstoffe bereits kommende Woche in Deutschland ausgeliefert werden. Vor der EMA-Entscheidung hatte Lauterbach am Donnerstagmorgen in der ARD dazu geraten, die Zulassung der auf Omikron angepassten Impfstoffe abzuwarten und sich dann damit immunisieren zu lassen.
Bivalente Impfstoffe
Bislang wird in der EU weiterhin mit Corona-Vakzinen geimpft, die vor rund 20 Monaten zugelassen wurden. Bei den nun zugelassenen Vakzinen handelt es sich um sogenannte bivalente Corona-Impfstoffe, die sowohl gegen die ursprüngliche Form des Coronavirus wirken als auch gegen BA.1, einen Subtyp der Omikron-Variante des Coronavirus.
Mittlerweile herrschen weltweit aber die neueren Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 vor. Sie hatten die jüngsten Corona-Wellen in Europa und den USA in den vergangenen Monaten verursacht.
Die Zulassung eines auf diese beiden Subtypen zugeschnittenen Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer soll laut EMA voraussichtlich im Herbst erfolgen. In den USA erteilte die Arzneimittelbehörde FDA am Mittwoch den BA.4-/BA.5-Vakzinen des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer sowie des US-Herstellers Moderna bereits eine Notfallzulassung.
Bald noch neuere Impfstoffe?
Auch Lauterbach hatte sich Mitte August im «Spiegel» dafür ausgesprochen, zur Auffrischung auf dem Omikron-Subtyp BA.4 und BA.5 basierende Impfstoffe zu verwenden - und nicht Vakzine gegen BA.1. Es sei davon auszugehen, «dass BA.4/5 bei der aktuellen Variante die bessere Impfstoff-Zusammensetzung ist», sagte er damals.
Anfang dieser Woche legte Lauterbach aber in einem Schreiben an die Leistungserbringer der Impfkampagne dar, auch wenn die neu verfügbaren Impfstoffe auf die Variante BA.1 zugeschnitten sind, seien sie auch gegen andere Omikron-Varianten wirksam. Ein an die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepasster Impfstoff werde «nur wenige Wochen später zur Verfügung stehen».