Entrüstung über Tod von Rollerfahrer nach Polizeieinsatz in Paris
Der Tod eines Rollerfahrers hat in Frankreich eine Debatte über Polizeigewalt entfacht.
Der 42-jährige Lieferant war vor rund einer Woche mit seinem Motorroller in der Nähe des Eiffelturms unterwegs, als er von der Polizei kontrolliert wurde.
Er kam anschliessend ins Spital, wo er wenige Tage später starb. Die Autopsie ergab unter anderem einen Kehlkopfbruch. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung. Am Wochenende soll es in der Stadt Levallois-Perret bei Paris, wo der Mann mit seiner Familie gelebt hatte, einen Trauermarsch geben.
Von der Polizeikontrolle gibt es Amateurvideos, die auch im Netz kursieren. Sie zeigen, wie der Familienvater von Polizisten auf den Boden gedrückt wird.
Die Polizei gab an, dass Cédric Chouviat auf dem Motorroller telefoniert habe, deshalb habe man ihn angehalten. Schliesslich sei er aggressiv geworden und man habe ihn festnehmen wollen. Dagegen habe er sich gewehrt, im Laufe des Einsatzes habe er dann einen Herzinfarkt erlitten, so die Darstellung der Polizei.
«Ich bin der Vater von Cédric Chouviat, und ich sage, man hat meinen Sohn getötet», erklärte der aufgewühlte Vater des 42-Jährigen bei einer Pressekonferenz. Videos von dem Vorfall zeigen, wie der Rollerfahrer die Polizisten zu Fuss umkreist und und mit seinem Handy filmt. Ausserdem ist zu sehen, wie er auf dem Boden liegt und mehrere Polizisten ihn niederdrücken.
Die Anwälte der Familie kritisieren das Verhalten der Polizei als unverhältnismässig. Die Familie gibt an, dass die Angaben der Polizei nicht stimmten. Chouviat habe nicht mit dem Handy telefoniert, er habe immer ein Headset getragen.