Entsetzen über antisemitische Parolen an Geburtshaus von Elie Wiesel
Das Wichtigste in Kürze
- In der Nacht zum Samstag haben Unbekannte das Geburtshaus von Elie Wiesel besprüht.
- Das Internationale Auschwitz Komitee ist entsetzt über die antisemitischen Sprüche.
Antisemitische Parolen am Geburtshaus des Friedensnobelpreisträgers und Holocaust-Überlebenden Elie Wiesel (1928-2016) im nordrumänischen Sighetu Marmatiei haben Entsetzen ausgelöst. Am Sonntag erklärte das Internationale Auschwitz Komitee mit Sitz in Berlin, man sei «entsetzt und zornig» über den Vorfall.
«Die europäische Landkarte des Antisemitismus füllt sich erschreckend schnell mit immer neuen Orten und Spuren des Hasses. Elie Wiesel hat sein ganzes Leben lang für die Erinnerung, die Menschenwürde und die Bekämpfung des Antisemitismus durch Bildung gekämpft», sagte dazu Christoph Heubner, Vizepräsident des Gremiums. Es zeige, dass die Aufklärung über den Holocaust in vielen Ländern, darunter Rumänien, verstärkt werden müsse. «Die Auschwitz-Überlebenden ermutigen die Politiker Europas, noch deutlicher zu machen, dass der Hass des Antisemitismus nicht nur die Juden bedroht, sondern die Demokratien Europas.»
Unbekannte hatten in der Nacht zum Samstag die Hauswand mit antisemitischen Sprüchen besprüht. Das Haus ist heute eine Gedenkstätte für Elie Wiesel und ein Museum für jüdische Kultur. Die Polizei leitete Ermittlungen ein. Nach Angaben der Regionalverwaltung wird das Haus von aussen von Kameras überwacht, so dass es Hoffnungen gebe, die Täter zu stellen.