Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Differenzen zwischen der Türkei und Deutschland als überwindbar bezeichnet.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat bei seinem Staatsbesuch die deutsch-türkischen Beziehungen gewürdigt und bestehende Differenzen als überwindbar bezeichnet. «Es gibt kein Problem, das sich der türkisch-deutschen Freundschaft und den gemeinsamen Interessen in den Weg stellen könnte», sagte Erdogan am Freitagabend bei einem Staatsbankett zu seinen Ehren. Bestehende Meinungsunterschiede sollten «im gegenseitigen Respekt, Dialog und mit den Möglichkeiten der Diplomatie» überwunden werden. Zugleich verteidigte er die Festnahmen in der Türkei gegen Kritik aus Deutschland.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l-r), Recep Tayyip Erdogan, Staatspräsident der Türkei, seine Frau Emine und Elke Büdenbender, Frau des Bundespräsidenten, begrüssen vor einem Staatsbankett auf Schloss Bellevue Martin Erdmann (l), deutscher Botschafter in der Türkei, und dessen Frau Marion.
Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l-r), Recep Tayyip Erdogan, Staatspräsident der Türkei, seine Frau Emine und Elke Büdenbender, Frau des Bundespräsidenten, begrüssen vor einem Staatsbankett auf Schloss Bellevue Martin Erdmann (l), deutscher Botschafter in der Türkei, und dessen Frau Marion. - dpa

Zu dem Staatsbankett hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eingeladen. Mehrere Oppositionspolitiker blieben dem Abendessen im Berliner Schloss Bellevue aus Protest gegen die autoritäre Politik Erdogans fern.

Deutschland sei ein Verbündeter und enger Partner der Türkei, hob Erdogan in seiner Tischrede hervor, die in deutscher Übersetzung vorlag. In internationalen Fragen hätten beide Länder stets im Geiste ihrer Partnerschaft gemeinsam gehandelt. Beim Umgang mit den syrischen Bürgerkriegsflüchtlingen habe Deutschland die Türkei immer unterstützt. «Auch wir haben die führende Rolle, die Deutschland innerhalb Europas zugunsten der Notleidenden aus Syrien gespielt hat, mit Freude zur Kenntnis genommen», sagte Erdogan weiter.

Der Präsident warb um deutsche Investitionen und wies Darstellungen zurück, die Türkei stecke in einer schweren Wirtschaftskrise. «Die Türkei weist eine stabile Marktwirtschaft auf und bietet einen grossen Markt mit grossem Wachstumspotenzial.» In den letzten zehn Jahren habe es ein Wachstum von durchschnittlich 5,7 Prozent gegeben. «Auch die spekulationsbedingten zeitweisen Schwankungen in den vergangenen Wochen sind temporär», betonte er.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zurzeit ist der türkische Präsident in Deutschland zu Besuch.
  • Erdogan hält die Probleme zwischen der Türkei und Deutschland für überbrückbar.
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Erdogan lobte auch den Beitrag der mehr als drei Millionen türkischstämmigen Bürger in Deutschland zum wirtschaftlichen Aufschwung. «Wir fördern mit allen Mitteln, dass die türkische Gemeinschaft friedlich mit ihren deutschen Nachbarn zusammenlebt.» Rassistische, fremdenfeindliche und islamfeindliche Tendenzen müssten gemeinsam bekämpft werden.

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