Es laufen Ermittlungen gegen einen Ex-Bankangestellten, der Konten hochrangiger italienischer Politiker ausspioniert haben soll.
Giorgia Meloni Abgeordnetenkammer Rom
Italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. (Archivbild) - Keystone

In Italien wird gegen einen Ex-Bankangestellten ermittelt, der die Bankkonten der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sowie weiterer hochrangiger Politiker ausspioniert haben soll. Über einen Zeitraum von zwei Jahren habe der Mann aus Bari die Girokonten von etwa 3500 Bankkunden ausgespäht. Darunter die der Regierungschefin und einiger ihrer Minister, wie italienische Medien berichteten.

Die Motive des Mannes seien noch unklar. Der ungewöhnliche Zugriff auf die Konten fiel bei einer internen Kontrolle auf. Es wurde Verdacht geschöpft, nachdem die häufigen Kontoabfragen des Angestellten aufgefallen waren. Der Mann wurde entlassen, nun wird wegen missbräuchlichen Zugangs zu Computersystemen und versuchter Beschaffung von Informationen gegen ihn ermittelt.

Polizei durchsucht Wohnung

Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und beschlagnahmte Smartphones und Computergeräte. Auch das Konto des Staatspräsidenten war betroffen. In einigen Fällen soll der Mann zudem Kreditkartenabrechnungen ausspioniert haben.

Aus Sicht der Ermittler ist vor allem dies schwerwiegend. Denn mithilfe der Abrechnungen war es ihm auch möglich, die Bewegungen der Politiker zu beobachten und zu rekonstruieren. Der Ex-Bankangestellte bestritt Medienberichten zufolge, Daten heruntergeladen zu haben.

Zu den ausgespähten Konten gehörten die von Melonis Schwester Arianna sowie ihres Ex-Partners Andrea Giambruno, wie Medien berichteten. Darunter sind demnach aber auch die des italienischen Senatspräsidenten, des Verteidigungsministers und des designierten EU-Kommissars Roberto Fitto, die alle Melonis Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) angehören.

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