Die ermordete ukrainische Nationalistin Iryna Farion wurde unter grosser Anteilnahme in Lwiw beigesetzt.
Iryna Farion
Die ukrainische Politikerin der rechtsextremen Partei Swoboda Iryna Farion wurde durch einen Kopfschuss vor ihrem Wohnhaus in Lwiw (Lemberg) getötet. (Archivbild) - Avalon.red/imago

Die durch einen Kopfschuss getötete umstrittene Politikerin Iryna Farion ist in der westukrainischen Metropole Lwiw (Lemberg) unter grosser Anteilnahme beigesetzt worden. Bei der Trauerzeremonie nahmen Tausende Bürger und Anhänger in einer örtlichen Kirche von ihr Abschied, wie örtliche Medien meldeten. Farion wurde anschliessend auf dem berühmten Lytschakywskyj-Friedhof beerdigt.

Fahndung nach unbekanntem Attentäter

Die Polizei hatte vorher Aufnahmen des mutmasslichen Mörders veröffentlicht. Gefahndet wird nach einem etwa 20-jährigen hageren Mann, der zwischen 1,70 und 1,80 gross ist. Auf den Bildern ist das Gesicht des mutmasslichen Täters durch einen getragenen Schlapphut und eine Sonnenbrille kaum zu erkennen.

Farion ist am Freitag vor ihrem Haus durch einen Kopfschuss getötet worden. Von 2012 bis 2014 sass die Nationalistin für die rechtsextreme Partei Swoboda (Freiheit) im Parlament.

Farions umstrittene Äusserungen

Bekannt wurde die Sprachwissenschaftlerin vor allem durch ihre harschen Äusserungen gegenüber russischsprachigen Ukrainern, für die sie keinen Platz im Lande sah. Unter anderem bezeichnete sie Präsident Wolodymyr Selenskyj und die Weltrekordhalterin im Hochsprung, Jaroslawa Mahutschich, als «Bioabfall». Selenskyj, dessen Muttersprache Russisch ist, spricht öffentlich fast ausschliesslich Ukrainisch.

Im November vergangenen Jahres hatte Farion russischsprachige Soldaten und dabei insbesondere Vertreter der rechtsextremen Bewegung «Asow» angegriffen und diese als «Vieh» bezeichnet. Die Polizei schliesst eine russische Spur dennoch nicht aus.

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