Erneut mehrere Festnahmen bei Protesten in Belarus
Erneut ist es in Belarus zu schweren Ausschreitungen gekommen. Mehrere Menschen wurden festgenommen, darunter auch Journalisten.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag sind erneut zahlreiche Menschen auf die Strasse gegangen.
- Dabei kam es zu mehreren Festnahmen. Die Polizei setzte Tränengas ein.
Gleich zu Beginn erneuter Proteste in Belarus gegen Machthaber Alexander Lukaschenko sind Sicherheitskräfte hart gegen die Demonstranten vorgegangen und haben viele Menschen festgenommen. Dabei hätten sie auch Tränengas eingesetzt, meldete die Agentur Interfax am Sonntag. Demnach gab es bereits am frühen Nachmittag 50 Festnahmen, darunter auch mehrere Journalisten.
Auf Fotos und Videos war zu sehen, wie Menschen in grösseren Gruppen in der Hauptstadt Minsk in Richtung Stadtzentrum zogen. Sicherheitskräfte in schwarzen Uniformen prügelten auf einzelne Demonstranten ein und schleppten sie zu Kleinbussen.
Auch nach 64 Tagen versucht die Polizei in #Belarus die Proteste mit Gewalt zu verhindern. #Minsk pic.twitter.com/4D67MSZY90
— Jan-Henrik Wiebe (@jan_wiebe) October 11, 2020
Beobachter berichteten, dass wieder das mobile Internet zeitweise abgeschaltet worden sei. Die Behörden wollten damit verhindern, dass sich die Demonstranten zu Protestrouten verabreden.
U-Bahn und Strassen gesperrt
Zudem waren in Minsk mehrere U-Bahnstationen geschlossen, damit die Menschen nicht mehr ins Zentrum gelangen konnten. Auch eine zentrale Strassenkreuzung wurde abgesperrt. Es war das mittlerweile neunte Protest-Wochenende in Folge.
Police approach today in #Minsk seems to be to flood areas were people gather before they start protesting...and beat them up, steal their flags and drag them off. #BelarusSolidarity #minsk #belarus https://t.co/VJlyEGTB4d
— Alison Crawford (@alisoncrawford5) October 11, 2020