Erneut Unklarheit über Inhaftierungsort Nawalnys
In Russland rätseln Anhänger erneut über den Aufenthaltsort des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny. Er habe zuletzt ein Untersuchungsgefängnis verlassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wieder wird über den Aufenthaltsort von Alexej Nawalny gerätselt.
- Er sei aus einem Untersuchungsgefängnis an einen anderen Ort gebracht worden.
- Nicht das erste Mal ist der Aufenthaltsort des Kreml-Kritikers unbekannt.
Anhänger des inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny rätseln in Russland erneut über seinen Aufenthaltsort. Der 44-Jährige sei aus dem Untersuchungsgefängnis im Gebiet Wladimir an einen unbekannten Ort gebracht worden. Das schrieb sein Team am Freitag auf Twitter.
Die Anwälte des Oppositionsführers hätten stundenlang vor der Haftanstalt gewartet. Dann sei ihnen mitgeteilt worden, dass ihr Mandant sich dort gar nicht mehr aufhalte. Wo er nun sei, wüssten sie nicht.
Verwirrung über den Verbleib Nawalnys
Seitdem Nawalny Mitte Januar bei seiner Rückkehr nach Russland festgenommen worden war, gab es immer wieder Verwirrung über seinen Verbleib. Zuletzt fehlte vor rund zwei Wochen zwischenzeitlich jedes Lebenszeichen. Seine Unterstützer vermuteten damals, der Kremlgegner sei in ein besonders gefürchtetes Straflager gebracht worden.
Wenig später tauchte er dann aber in der Untersuchungshaftanstalt im Gebiet Wladimir wieder auf. Auch dieses Mal zeigten sich Nawalnys Unterstützer in den sozialen Netzwerken in Sorge um den Oppositionsführer. Sie baten um Hinweise zu seinem Verbleib.
Verhaftung im Januar
Nawalny war im August Opfer eines Giftanschlags geworden. Er wurde Anfang Februar in einem international heftig kritisierten Urteil zu mehreren Jahren Straflager verurteilt. Die russische Justiz wirft ihm vor, gegen Bewährungsauflagen in einem früheren Strafverfahren verstossen zu haben. Dies, während er sich in Deutschland von dem Anschlag erholte.
Die EU verhängte wegen der Vergiftung und wegen der Inhaftierung des Kremlkritikers Sanktionen gegen ranghohe russische Staatsfunktionäre. Die EU und die USA hatten Nawalnys Freilassung gefordert.