Estland: Viele Verstösse trotz Grenzkontrollen zu Russland
Estland registriert trotz der Einführung einer vollständigen Zollkontrolle an seiner östlichen EU-Aussengrenze zu Russland Verstösse gegen Einfuhrbestimmungen.
Estland registriert trotz der Einführung einer vollständigen Zollkontrolle an seiner östlichen EU-Aussengrenze zu Russland weiterhin Verstösse gegen die Einfuhrbestimmungen. Es gebe sehr unterschiedliche sanktionierte Waren, die über einen Grenzübergang nach Russland geschafft werden sollen, sagte Eerik Purgel von der estnischen Polizei- und Grenzschutzbehörde der Deutschen Presse-Agentur in der Grenzstadt Narva.
Seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine hat die EU 14 Sanktionspakete gegen Russland auf den Weg gebracht, die viele Handelsbeschränkungen. Ein weiteres Paket soll in Kürze folgen – darauf hatten sich die EU-Staaten diesen Monat verständigt.
Ein grosses Problem bleibe die versuchte Ausfuhr von Bargeld. «Wir sehen immer noch Zehntausende Euro pro Tag, die versuchen, einen Weg nach Russland zu finden, im Gepäck der Menschen», sagte Purgel, der für den Osten Estlands verantwortlich ist. Weiter sollten neben Drohnen, Chips und allen Arten von Elektronik sowie auch Satelliten-Kommunikationssysteme Starlink über die Grenze gebracht werden.
Die strenge Überprüfung von Grenzgängern ist daher nach Ansicht von Purgel «sehr gerechtfertigt», auch um effektiv zu sein und abschreckend zu wirken. Estland hatte am 8. August striktere Kontrollen an den Übergängen in Narva, Koidula und Luhamaa umgesetzt – sie ersetzen die bislang risikobasierten Stichproben. Seitdem kommt es am Übergang in Narva, wo täglich rund 1.600 Menschen die Grenze überquerten, zu längeren Schlangen auf dem Peetri Platz vor der Grenzstation.