Estland zur Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine bereit
Estland möchte sich an einer möglichen europäischen Friedenstruppe in der Ukraine beteiligen. Die Planung für «Koalition der Willigen» sei in vollem Gange.

Nach Angaben von Regierungschef Kristen Michal seien die Planungen für die «Koalition der Willigen» in vollem Gange und das baltische EU- und Nato-Land bereit, eine Einheit von Bodentruppen bis zu Kompaniestärke sowie Ausbilder und Stabsoffiziere bereitzustellen.
Für deren Entsendung werde die Regierung selbstverständlich das nötige Mandat des Parlaments einholen, wurde der Ministerpräsident in einer Mitteilung der Staatskanzlei in Tallinn zitiert.
Die sogenannte «Koalition der Willigen» ist eine Gruppe von Ländern, die der Ukraine helfen wollen, einen gerechten und stabilen Frieden zu erreichen.
Grossbritannien und Frankreich hatten in den vergangenen Monaten die Bereitschaft signalisiert, gemeinsam mit Verbündeten Truppen zur Absicherung eines Friedensabkommens in die Ukraine zu entsenden.
Sicherheitsgarantie als Bedingung
Sie machten dies jedoch von einer Sicherheitsgarantie der USA abhängig, die US-Präsident Donald Trump bisher nicht abgegeben hat. Auch Moskau erteilte den Plänen eine entschiedene Absage.
Zuletzt hiess es in britischen Medienberichten, statt Truppen zur Friedenssicherung könnten sich die britischen und französischen Beiträge auf eine Ausbildungs- und Ausrüstungsmission und Überwachung aus der Luft beschränken.
Gegründet wurde die «Koalition der Willigen», nachdem US-Präsident Donald Trump angekündigt hatte, Kiew und Moskau möglichst schnell zum Abschluss einer Waffenstillstandsvereinbarung bewegen zu wollen.
Viele Europäer befürchten, dass bei Verhandlungen vor allem die Ukraine Zugeständnisse machen müsste und das Land ohne glaubwürdige Sicherheitsgarantien schon bald wieder Opfer eines russischen Angriffs werden könnte.
Zudem wird nicht ausgeschlossen, dass die USA als Druckmittel gegen die Ukraine langfristig ihre Militärhilfen einstellen könnten.