Narva, Estlands drittgrösste Stadt, gedenkt der Opfer des sowjetischen Luftangriffs vor 80 Jahren.
Narva Fluss
Blick auf den Narva-Fluss an der russisch-estnischen Grenze. (Archivbild) - Keystone

Mit einer Ausstellung und Gedenkveranstaltungen hat Estlands drittgrösste Stadt Narva am Mittwoch der Opfer des sowjetischen Luftangriffs gedacht. Bei der Bombardierung vom 6. bis 8. März 1944 wurden weite Teile der direkt an der Grenze zu Russland gelegenen Stadt zerstört – auch die historische Altstadt. Daran erinnert die Schau «Narva 44» des städtischen Museums.

Die sowjetische Armee setzte ihre Angriffe auf die damals von der Wehrmacht besetzte Stadt in den folgenden Monaten fort und nahm sie am 26. Juli 1944 ein. Von den 3'200 Gebäuden, die vor Kriegsbeginn existierten, blieben etwa 200 erhalten.

Sowjetunion und Deutschland: Die Besatzer Estlands

Estland war im Zweiten Weltkrieg abwechselnd von der Sowjetunion und Deutschland besetzt. Nach Kriegsende blieb der Baltenstaat bis 1991 unfreiwillig Teil der Sowjetunion.

Die kommunistischen Machthaber starteten zwar ein Wiederaufbauprojekt, doch im Zuge der raschen Industrialisierung wurden vor allem Einheitswohnblöcke für neu angesiedelte Einwohner aus der Sowjetunion errichtet. Die Mehrheit der estnischen Einwohner kehrte nie zurück.

Von den rund 60'000 Einwohnern sind heute mehr als 90 Prozent ethnische Russen. Narva und die russische Stadt Iwangorod werden nur vom Fluss Narva getrennt, der die Grenzlinie zwischen der EU und Russland sowie die östliche Aussengrenze der Nato bildet.

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