Die EU unterstützt den Friedensfahrplan von Joe Biden. Sie fordert die Hamas und Israel dazu auf, ihn anzunehmen und umzusetzen.
Gaza
Im Gaza-Krieg wurden grosse Teile des Gazastreifens zerstört. Nun liegt ein Fahrplan für den Frieden und die Geisel-Freilassungen vor. - keystone

Die Europäische Union fordert von Israel und der islamistischen Hamas, den von US-Präsident Joe Biden vorgelegten Fahrplan für einen dauerhaften Waffenstillstand im Gaza-Krieg zu akzeptieren. Das teilte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell im Namen des Staatenbundes am späten Dienstagabend mit. Man unterstütze den Plan uneingeschränkt. Dieser könne zu einem dauerhaften Waffenstillstand, zur Freilassung aller in den Gazastreifen verschleppten Geiseln und zu mehr humanitärer Hilfe führen.

«Zu viele Zivilisten haben ihr Leben verloren», heisst es zudem in der EU-Mitteilung. Frieden und Stabilität im Nahen Osten lägen im Interesse beider Völker, der Region als Ganzes und der ganzen Welt.

Israel und Hamas haben Biden-Plan nicht zugestimmt oder abgelehnt

Seit Wochen vermitteln Katar, die USA und Ägypten zwischen Israel und der Hamas, um eine Feuerpause und einen Austausch der Geiseln gegen palästinensische Häftlinge zu erreichen. Am Freitag hatte Biden überraschend Details eines Entwurfs für einen Deal in drei Phasen präsentiert. Weder Israel noch die Hamas haben dem Plan bisher offiziell zugestimmt oder ihn zurückgewiesen.

Ein Sprecher des Auswärtigen Dienstes der EU teilte am Abend zudem mit, man sei zunehmend besorgt über die Spannungen zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz an der Grenze zum Libanon. Er sprach von «immer grösser werdenden Zerstörungen und der Zwangsvertreibung von Zivilisten auf beiden Seiten der israelisch-libanesischen Grenze». Ein breiterer Konflikt sei für niemanden vorteilhaft.

Israel-Minister ruft zu Krieg gegen Hisbollah auf

Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen vor fast acht Monaten kommt es täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Auf beiden Seiten gab es dabei Tote.

Rund 150'000 Menschen wurden in beiden Ländern zudem evakuiert oder verliessen die Kampfzone. Israels rechtsextremer Polizei- und Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir hatte am Dienstag zum Krieg mit der Hisbollah im Libanon aufgerufen, die vom Iran unterstützt wird.

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