EU-Mitarbeiter sollen für USA-Reisen Wegwerfhandys benutzen
Gemäss internen Quellen befürchtet die EU-Kommission, von den USA ausspioniert zu werden. Jetzt sollen Wegwerfhandys eingesetzt werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Die EU stattet ihre Mitarbeitenden mit Wegwerfhandys aus.
- Diese sollen bei Reisen in die USA zum Einsatz kommen.
- Es werde befürchtet, die USA könnten in EU-Systeme eindringen.
Die Spannungen zwischen Europa und den Vereinigten Staaten unter Präsident Donald Trump werden immer grösser. Nun hat die EU angeblich neue Sicherheitsmassnahmen für ihre Mitarbeiter eingeführt. Laut einem Bericht der «Financial Times» werden EU-Mitarbeitern nun spezielle Vorkehrungen empfohlen, um sich vor möglichen Spionageversuchen zu schützen.
Die EU-Kommission rät ihren Mitarbeitenden offenbar dazu, bei USA-Reisen Einweg-Handys, sogenannte «Burner Phones», und spezielle Laptops mitzunehmen. Diese Massnahme wird bereits angewandt, wenn Mitarbeiter nach China reisen – ein Land, das bekannt ist für seine intensiven Überwachungspraktiken.
USA «könnte in EU-Systeme eindringen»
Der Bericht der «Financial Times» stützt sich auf vier verschiedene anonyme Quellen. Er legt nahe, dass diese Vorsichtsmassnahme auch bereits für die Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank empfohlen wird. Diese beginnt in einer Woche und findet in Washington DC statt. Die EU-Kommission bestätigte zwar eine kürzliche Aktualisierung ihrer Sicherheitshinweise, lehnte es jedoch ab, weitere Details preiszugeben.

Eine dieser Quellen wurde mit den Worten zitiert: «Sie sind besorgt, dass die USA in die Kommissionssysteme eindringen könnten». Dies deutet auf eine wachsende Besorgnis über mögliche amerikanische Spionageaktivitäten hin.
Der aktualisierte Sicherheitsleitfaden enthält auch den Rat, Handys an der Grenze auszuschalten. Zudem soll man sie in spezielle Hüllen stecken, um sie vor Spionage zu schützen.
Veränderung der Beziehungen zwischen EU und USA
Sollte der Bericht bestätigt werden, wäre dies ein weiterer Schritt in der Neugestaltung der Beziehungen zwischen Europa und den USA. Die Stimmen innerhalb der EU mehren sich, die die USA nicht mehr als verlässlichen Partner betrachten.

Dazu beigetragen hat auch Trumps Annäherung an Russland. Für Irritationen sorgte zudem sein Verhalten während des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weissen Haus. Und nicht zuletzt liess seine unberechenbare Zollpolitik weitere Zweifel an der Verlässlichkeit der USA aufkommen. Trump selbst hatte behauptet, dass die EU nur gegründet wurde, um die USA «abzuzocken».