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EU-Kollegin packt aus: «Eva Kaili war schon immer der schräge Vogel»

Anna Baumert
Anna Baumert

Belgien,

Eva Kaili sitzt wegen Korruptionsvorwürfen in U-Haft. Eine ehemalige Kollegin erklärt jetzt: Die Griechin sei schon immer ein «schräger Vogel» gewesen.

kaili teilgeständnis
Eva Kaili wurde unter Verdacht auf Korruption festgenommen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eva Kaili, Ex-Vizepräsidentin des EU-Parlaments, steckt in einem Korruptionsskandal.
  • Hunderttausende Franken soll sie aus Katar erhalten haben.
  • Laut einer Kollegin sei Kailis Abstimmungsverhalten oft «nicht verständlich» gewesen.

Der Korruptionsskandal um die aktuell in U-Haft sitzende Eva Kaili trifft die EU bis ins Mark. Der ehemaligen EU-Vizepräsidentin wird vorgeworfen, Schmiergeld aus Katar angenommen zu haben. In ihrer Wohnung in Brüssel sollen rund 592'000 Franken Bargeld gefunden worden sein.

Kailis Abstimmungsverhalten «nicht verständlich»

Für viele bleibt es ein Rätsel, warum Kailis Machenschaften nicht früher ans Licht kamen. Denn die Griechin sorgte bereits öfter mit Aktionen für Kopfschütteln. So sprach sie im November bei einer Rede davon, Katar sei ein Vorreiter für Arbeiterrechte.

Ausgerechnet Katar – das Land, in dem auf Baustellen für die WM 2022 hunderte Gastarbeiter ums Leben kamen.

Jetzt erklärt ihre ehemalige Kollegin Katarina Barley, ebenfalls Parlaments-Vizepräsidentin, gegenüber «ntv»: «Natürlich wird man stutzig. Aber man muss über Eva Kaili wissen, dass sie schon immer der schräge Vogel in der Fraktion war.»

So habe sie «häufiger ein Abstimmungsverhalten gezeigt, das für uns nicht verständlich war», so Barley.

Als Beispiel nennt sie die Abhör-Affäre in Griechenland: Kaili habe sich auf die Seite der konservativen Regierung gestellt – nicht auf die ihres Parteivorsitzenden. Obwohl letzterer selbst Opfer dieser Affäre geworden war.

Glauben Sie, dass Eva Kaili sich der Korruption schuldig gemacht hat?

Die Vize-Parlamentspräsidentin hält fest: Trotzdem habe niemand sich vorstellen können, dass Kaili «zu Hause auf Säcken voller Geld sitzen soll».

Weiter erklärt Barley, die beiden EU-Vize seien bei der Arbeit öfters aneinandergeraten. Es habe «sehr harte Auseinandersetzungen» gegeben. «An vielen Stellen vertrat sie eine ganz andere Linie als ich», sage Barley.

Die Griechin beteuert währenddessen weiterhin ihre Unschuld im Korruptionsskandal.

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