Korruptionsskandal: EU-Parlamentsvize Eva Kaili wird abgesetzt
Die EU-Parlamentsvize Eva Kaili wird wegen des Verdachts auf Korruption abgesetzt. Das hat der Rat am Dienstagmorgen beschlossen.
Das Wichtigste in Kürze
- Jetzt ist es offiziell: EU-Parlaments Vize Kaili wird abgesetzt.
- Sie beteuert derweil weiterhin ihre Unschuld.
Sie beteuert über ihren Anwalt ihre Unschuld – dennoch wird die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Eva Kaili, im Rahmen des Korruptionsskandals abgesetzt. Die Fraktionsvorsitzenden hatten sich bereits einstimmig dafür ausgesprochen. Nun hat auch das gesamte Parlament mit 95,5 Prozent klar für eine Absetzung gestimmt.
Zuvor hatte Kaili über einen ihren Anwalt ihre Unschuld beteuern lassen. Michalis Dimitrakopoulos äusserte am Dienstag gegenüber dem griechischen Fernsehsender «Open»: «Ihre Position ist, dass sie unschuldig ist. Sie hat nichts mit Geldflüssen aus Katar zu tun, überhaupt nichts.» Näheres zum Fall dürfe er nicht äussern.
Dennoch dementierte er etwa, dass in der Kinderwiege der kleinen Tochter von Kaili 160'000 Euro gefunden worden seien. So eine Wiege gebe es gar nicht, stellte er klar.
Kaili eine von sechs Verdächtigen
Aus ihrer griechischen Pasok-Partei und der sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament wurde die 44-Jährige schon zuvor ausgeschlossen. Auch von ihren Pflichten als Vize hatte Metsola sie am Wochenende entbunden.
Die griechische Sozialdemokratin Kaili ist eine von sechs Verdächtigen, die von den belgischen Behörden seit Freitag in dem Korruptionsskandal festgenommen worden sind.
Vier von ihnen kamen am Sonntag in Untersuchungshaft – darunter nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur und anderer Medien auch Kaili, ihr Freund und der ehemalige Europaabgeordnete Antonio Panzeri.
Sie sollen der Staatsanwaltschaft zufolge am Mittwoch vor einer Gerichtskammer erscheinen, die über das Aufrechterhalten der Haft und das weitere Vorgehen entscheiden soll.