EU

EU-Kommission: Weitere 50 Millionen Biontech-Impfdosen bis Ende Juni

Keystone-SDA
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Belgien,

Die EU erhält bis Ende Juni 50 Millionen weitere Pfizer/Biontech-Impfdosen. Damit sollen auch die Lieferverzögerungen von Johnson & Johnson abgefedert werden

Impfung
Fläschchen der Corona-Impfstoffe von Pfizer/Biontech (l-r), Moderna und Astrazeneca. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU erhält 50 Millionen weitere Pfizer/Biontech-Impfdosen bis Ende Juni.
  • Zudem will die EU künftig die komplette Produktion in ihren Ländern haben.
  • Der Impfstoff von Johnson & Johnson verzögern sich wegen Nebenwirkungen weiter.

Die Hersteller Biontech und Pfizer wollen bis Ende Juni zusätzlich 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an die EU-Staaten liefern. Dies teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel mit.

Es handele sich um eine Lieferung, die aus dem vierten Quartal vorgezogen werde. Im zweiten Quartal von April bis Juni kämen somit insgesamt 250 Millionen Dosen Impfstoff von Biontech/Pfizer, sagte von der Leyen.

Von der Leyen
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. - POOL/AFP

Die Lieferung werde nach Bevölkerungsanteil auf die 27 EU-Staaten verteilt, fügte sie hinzu. Dieser liegt für Deutschland bei 18,6 Prozent. Von der zusätzlichen Lieferung kann die Bundesrepublik also rechnerisch gut neun Millionen Dosen erwarten.

Johnson & Johnson verschiebt Lieferung

Dies könnte mögliche Ausfälle beim Impfstoff von Johnson & Johnson zum Teil wettmachen. Der US-Hersteller hatte seine Auslieferung an die EU-Staaten am Dienstag verschoben. Hintergrund sind Berichte über Sinusvenenthrombosen.

Der Konzern untersucht die Fälle, auch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft sie. Wann die Lieferungen in Europa wieder aufgenommen werden, ist unklar. Johnson & Johnson sollte im zweiten Quartal 55 Millionen Dosen liefern. Das Mittel wird nur einmal gegeben, andere Impfstoffe hingegen zweimal.

Pfizer/Biontech-Produktion bald komplett in der EU?

Von der Leyen kündigte zudem Verhandlungen mit Biontech/Pfizer über die Lieferung von weiteren 1,8 Milliarden Impfdosen an. Diese sollen von 2021 bis 2023 kommen und für die Auffrischung und für Kinder verwendet werden. Teil der Vereinbarungen soll eine vollständige Herstellung in der EU sein, nicht nur des Impfstoffs, sondern auch aller wesentlicher Bestandteile. Dies sagte von der Leyen und fügte an, sie hoffe auf einen schnellen Verhandlungsabschluss.

Von der Leyen betonte, man wolle sich auf Impfstoff-Technologien konzentrieren, die ihren Wert unter Beweis gestellt hätten. Das spreche für mRNA-Impfstoffe, wie sie Biontech/Pfizer produzieren. Astrazeneca und Johnson & Johnson nutzen für ihre Impfstoffe hingegen eine andere Wirkweise mithilfe sogenannter Adenoviren.

26 Millionen komplett Geimpfte in der EU

Von der Leyen gab auch bekannt, dass in der EU inzwischen die Schwelle von 100 Millionen Impfungen genommen worden sei. 26 Millionen Menschen seien inzwischen mit zwei Dosen voll geimpft. «Das ist eine Wegmarke, auf die wir stolz sein können», sagte die deutsche Politikerin.

Die Ankündigung von Johnson & Johnson zeige allerdings auch, dass noch viele Faktoren die Impfkampagne stören könnten. Die Kommission tue alles, den Nachschub von Impfstoffen auch in den nächsten Wochen und Monaten zu steigern.

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