EU will bis 2027 unabhängig von russischer Energie werden
Die EU will bis 2027 unabhängig von russischer Energie werden. Das hat die EU-Kommission bei den Gesprächen in Versailles bekannt gegeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die EU will sich von den russischen Energieimporten abwenden.
- Bis 2027 soll die Union unabhängig sein.
- Dazu würde bis Mitte Mai ein Konzept zum Vorgehen vorgeschlagen.
Angesichts der schweren Konfrontation mit Russland will die EU innerhalb von fünf Jahren unabhängig von russischen Energieimporten werden.
«Bis Mitte Mai werden wir einen Vorschlag vorlegen, um unsere Abhängigkeit von russischem Gas, Öl und Kohle bis 2027 abzubauen.» Das kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei einem EU-Gipfel im französischen Versailles am Freitag an.
Die Brüsseler Behörde werde Wege aufzeigen, um das Design des Strommarktes so zu verbessern, dass es die Energiewende unterstützt.
«Aber Verbraucher und Unternehmen brauchen jetzt Unterstützung», sagte von der Leyen. Die EU-Kommission habe bereits Leitlinien für eine ausnahmsweise Preisregulierung und staatliche Unterstützung für Unternehmen vorgelegt. Bis Ende März werde die EU-Kommission zusätzliche Massnahmen vorlegen, um «Ansteckungseffekte» zwischen den hohen Gaspreisen und den Strompreisen zu begrenzen. Am Donnerstag hatte die Deutsche bereits mitgeteilt, dass dazu auch vorübergehende Preislimits gehören könnten.
Taskforce wird Nachfüllplan entwerfen
«Wir müssen für den nächsten Winter gerüstet sein. Also werden wir eine Taskforce gründen, die einen Nachfüllplan für den nächsten Winter entwirft.» Das sagte von der Leyen zu Gasspeichern. Bis Ende des Monats werde die Kommission einen konkreten Gesetzesvorschlag für Mindestfüllstände für Gasspeicher machen.
Dadurch sollen diese bis spätestens Oktober jedes Jahr zu 90 Prozent gefüllt werden. Dies hatte die Kommission bereits am Dienstag vorgestellt.
Die EU importiert nach Angaben der EU-Kommission 90 Prozent des verbrauchten Gases, davon kommen mehr als 40 Prozent aus Russland. Ausserdem kommen demnach 27 Prozent der Ölimporte und 46 Prozent der in die EU importierten Kohle aus Russland. Russland ist somit der grösste Lieferant für fossile Brennstoffe der EU. Die EU-Kommission hat zugesichert, dass die Energieversorgung bis zum Ende dieses Winters auch bei einem russischen Energie-Lieferstopp gesichert wäre.