EU will Landwirten Wolfsschäden erstatten
Die EU-Agrarkommission möchte Landwirte für Schafsrisse und andere Wolfsschäden entschädigen. Dazu soll die Einrichtung für Zäune gefördert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Bedingt durch die steigende Zahl der Wölfe will die EU Schutzmassnahmen fördern.
- Hinzu kommt eine vollständige Erstattung von Wolfsschäden für Landwirte.
Landwirte in Europa können sich künftig die von Wölfen verursachten Schäden vollständig erstatten lassen. Entsprechende Regeländerungen will EU-Agrarkommissar Phil Hogan am Freitag in Berlin vorstellen, hiess es vorab in Brüssel. Zunächst hatte die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» darüber berichtet.
Die Weidetierhalter sollen demnach den Schaden erstattet bekommen, der durch das Reissen von Schafen und anderen Tieren durch Wölfe entsteht. Ausserdem sollen sie Geld für die Errichtung von Schutzzäunen oder den Kauf von Wachhunden erhalten können. Eine finanzielle Obergrenze soll es dabei nicht geben.
1079 verwundete oder getötete Nutztiere
Bislang können sich Tierhalter in den EU-Staaten bis zu 80 Prozent des durch Wölfe entstandenen Schadens erstatten lassen. Laut den aktuellsten Zahlen wurden im Jahr 2016 in Deutschland 1079 Nutztiere gemeldet, die von Wölfen verwundet oder getötet wurden, teilte eine Sprecherin des Bundesamtes für Naturschutz mit.
Die Zahl der Wölfe in Deutschland hatte zuletzt deutlich zugenommen. Dem Deutschen Jagdverband (DJV) zufolge gibt es hierzulande mittlerweile mehr als 1000 Tiere. Ihre Zahl wächst demnach jedes Jahr um etwa 30 Prozent.
Niedersachsen hatte im vergangenen Jahr bereits ein nationales Konzept zur Wolfskontrolle angestossen.