Europol sucht mit KI-Fotos nach Drogenboss
Kokain-König Vilém Kovac brachte tonnenweise Drogen in Umlauf. Weil er sein Aussehen verändert haben könnte, fahndet Europol mit KI-generierten Fotos nach ihm.
Das Wichtigste in Kürze
- Europol nutzt KI-Fotos zur Jagd auf den Kokain-König Kovac.
- Grund: Er könnte sein Aussehen verändert haben.
Vilém Kovac, ein 49-jähriger tschechischer Drogenboss, ist auf der Flucht. Er wird von der europäischen Polizeibehörde Europol als einer der 50 meistgesuchten Menschen in Europa gelistet.
Trotz intensiver Fahndung über Ländergrenzen hinweg bleibt er bislang unauffindbar. Vermutlich hat er sein Aussehen verändert, weshalb die Ermittler 13 verschiedene Fahndungsfotos veröffentlicht haben, berichtet die «Bild».
Speziell: Diese wurden mittels KI generiert, um mögliche Anpassungen seines Aussehens zu inkludieren.
Kovac ist das Gehirn hinter einem internationalen Schmugglernetzwerk und hat jahrelang die Logistik für Drogenkartelle geleitet. Er soll seit 2018 ein riesiges Rauschgiftlager in Liberec (Tschechien) betrieben haben.
Koks mit Bananen versteckt
Nach Angaben der zuständigen Polizeihauptkommissarin Lucie Šmoldasová konnte Kovac Transportunternehmen mit Hunderten Kilogramm Kokain oder Haschisch versorgen. «Zum Verstecken wurden beispielsweise Bananen verwendet», sagte sie.
Kovac soll mindestens 7,5 Tonnen Drogen in Umlauf gebracht haben, hauptsächlich Kokain und Haschisch. Kuriere aus ganz Europa kamen zu ihm, um Drogen zu kaufen. Einige wurden mit ganzen Lkw-Ladungen in anderen Ländern festgenommen.
Zwei internationale Ermittlungsgruppen und Europol sind auf der Suche nach Kovac. Sie haben geheime Chats entschlüsselt, aber bisher konnte er nicht gefasst werden. Es besteht die Möglichkeit, dass er nach Deutschland geflohen ist. Die Polizei hofft nun durch die öffentliche Fahndung auf neue Hinweise aus der Bevölkerung.
Wenn Kovac verurteilt wird, drohen ihm bis zu 24 Jahre Haft in Tschechien. «Der Wert der geschmuggelten Betäubungsmittel erreichte mehrere Milliarden Kronen», so Šmoldasová. Das sind umgerechnet Dutzende Millionen von Franken.