Die ETA ist seit jeher bekannt für ihre gewaltsame Rebellen-Ader. Im fast 50 Jahre lange andauernden Unabhängigkeitskampf sind Hunderte getötet worden. Jetzt kündigt sie ihre Auflösung an – und entschuldigt sich bei den Opfern ihrer Attentate.
Die baskische Rebellen-Gruppe ETA entschuldigt sich öffentlich, bevor sie Auflösung bekanntgeben wird. Sie ist in der Schweiz als Terrorgruppe eingestuft.
Die baskische Rebellen-Gruppe ETA entschuldigt sich öffentlich, bevor sie Auflösung bekanntgeben wird. Sie ist in der Schweiz als Terrorgruppe eingestuft. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die baskische Terrorgruppe ETA versuchte fast 50 Jahre lang gewaltsam, einen eigenen Staat zu bekommen.
  • Jetzt wird ihre Auflösung bekanntgegeben.
  • Die ETA entschuldigt sich ihrerseits bei den Opfern ihrer Attentate – jedoch nur bei jenen, auf die nicht gezielt wurde.
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Sie kämpfte fast ein halbes Jahrhundert für einen eigenen Staat im Norden Spaniens und im Südwesten Frankreichs. Jetzt hat die Euskadi Ta Askatasuna (ETA) – baskisch für Baskenland und Freiheit – angekündigt, dass sie sich auflöst.

850 Tote in 50-jährigem Aufstand

«Wenn nicht in letzter Minute etwas dazwischen kommt, wird sich die ETA am ersten Mai-Wochenende ihre Auflösung bekanntgeben», sagte Alberto Spectorovsky, Vermittler im Konflikt zwischen den Separatisten und der spanischen sowie französischen Regierung. Die Bekanntgabe erfolge im französischen Teil, berichtet die SDA.

Der spanische Innenminister räumte ein, dass die ETA keines ihrer politischen Ziele erreicht hat. Sie würde ausserdem keine Zugeständnisse bekommen – was bei 850 Menschen, die sie bei Attentaten getötet haben, nicht überrascht.

Mit der Entschuldigung sind nicht alle zufrieden

Im Gegenteil: Lange hätten Politiker und Opferverbände auf eine öffentliche Entschuldigung der ETA für ihre blutigen Anschläge gewartet, wie die DPA schreibt. Nun hat die Untergrundorganisation auch diesen letzten Schritt getan vor der Auflösung. «Es tut uns aufrichtig leid», zitiert sie die baskische Zeitung «Gara» am Freitag. «Die Menschen und Familien, denen wir durch unsere Handlungen Schaden zugefügt haben, bitten wir um Verzeihung.»

Damit sind nicht alle zufrieden. Opfervereinigungen kritisieren, dies sei eine selektive Entschuldigung, weil die ETA keinen Unterschied zwischen irrtümlich betroffenen Opfern und solche, die absichtlich getötet worden sind, mache.

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