In Katalonien hat die spanische Polizei diverse mutmassliche Mitglieder der «Komitees zur Verteidigung der Republik» (CDR) festgenommen. Kritik kommt nicht nur von Separatisten, sondern auch vom Chef der linken Protestpartei Podemos.
In Katalonien sind mehrere mutmassliche Mitglieder der Separatisten-Gruppe CDR festgenommen worden.
In Katalonien sind mehrere mutmassliche Mitglieder der Separatisten-Gruppe CDR festgenommen worden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die spanische Polizei hat in Katalonien mutmassliche Angehörige der Separatisten-Gruppen CDR festgenommen.
  • Die Festnahme wird sowohl von Separatisten, als auch von der linken Protestpartei Podemos kritisiert.
  • Chef der Partei, Pablo Iglesias, spricht von einem «absoluten Exzess».
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Die spanische Polizei hat in der Konfliktregion Katalonien mehrere mutmassliche Angehörige der separatistischen Bürgerorganisationen CDR festgenommen. Bei verschiedenen Aktionen seien am Dienstag auf Anordnung des Staatsgerichtshofes mindestens sieben Menschen in Polizeigewahrsam genommen worden, berichtete die Zeitung «La Vanguardia» unter Berufung auf die Behörden.

Recht auf Selbstbestimmung gefordert

Die «Komitees zur Verteidigung der Republik» (CDR) bildeten sich erstmals im vorigen Herbst anlässlich der Abhaltung des von der spanischen Justiz verbotenen Unabhängigkeitsreferendums vom 1. Oktober. Nach eigenen Angaben treten sie für eine friedliche Verteidigung des Rechts auf Selbstbestimmung der Katalanen ein.

Innenminister Juan-Ignacio Zoido bestätigte in einem Interview des TV-Senders «Telecinco» die Aktionen gegen die CDR. Es handele sich um «gewalttätige» Gruppen, die den kubanischen Komitees zur Verteidigung der Revolution ähnelten, sagte der Minister.

«Absoluter Exzess»

Kritik lösten die Aktionen derweil nicht nur bei den Separatisten aus. Der Chef der linken Protestpartei Podemos, Pablo Iglesias, ein erklärter Gegner des Separatismus, sagte vor Journalisten: «Alle wissen, dass es in Katalonien keinen Terrorismus gibt.» Spanien gebe ein negatives Bild ab. Auf Twitter fügte er hinzu: «Währenddessen geniessen Hunderte Korrupte Straffreiheit.» Der Sprecher der im Baskenland regierenden Partei PNV sprach von einem «absoluten Exzess». Studenten riefen zu Protestkundgebungen auf.

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