2021 suchten Flutkatastrophe und extreme Unwetter Deutschland heim. Manche Bundesländer sind jedoch sehr viel stärker betroffen als andere.
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Weitgehend zerstört präsentiert sich der Ortskern von Rech im Ahrtal drei Monate nach der Flutkatastrophe vom Juli. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • 2021 wurde Deutschland von der Flutkatastrophe und anderen Unwettern getroffen.
  • Diese haben Schäden in Milliardenhöhe hinterlassen.
  • Besonders stark betroffen sind NRW, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg.
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2021 wurde Deutschland von Flutkatastrophe und starken Stürmen getroffen – doch die Schäden waren regional sehr ungleich verteilt. Die Naturkatastrophen des vergangenen Jahres haben vor allem vier Bundesländer getroffen: Über neunzig Prozent der versicherten Schäden fielen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg an.

Das geht aus einer Auswertung des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Insgesamt verursachten die Unwetter in diesen vier Ländern 11,4 Milliarden der bundesweit 12,7 Milliarden Euro Schäden. Für die Versicherer war 2021 damit das Jahr mit den bislang teuersten Naturkatastrophenschäden in Deutschland.

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Die Flutkatastrophe hinterliess, wie hier in Erfstadt-Blessem (NRW), enorme Schäden.
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Zerstörte Brücke in Ahrweiler, Rheinland-Pfalz. Insgesamt verursachten die Unwetter bundesweit 12,7 Milliarden Euro Schäden.
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11,4 Milliarden aller versicherten Schäden fielen alleine in den Bundesländern in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg an.

Starke regionale Unterschiede bei Schadenshöhe

Doch die Schäden durch die Unwetter waren regional sehr ungleich verteilt. Denn die übrigen zwölf Bundesländer kamen mit zusammen 1,3 Milliarden versicherten Schäden vergleichsweise glimpflich davon. In den vier besonders hart getroffenen Ländern überstiegen die Schäden jeweils die Milliardengrenze.

In NRW allein trugen die Versicherer Kosten von 5,5 Milliarden Euro. In Rheinland-Pfalz waren es knapp 3, in Bayern und Baden-Württemberg jeweils gut 1,4 Milliarden. In den übrigen zwölf Bundesländern lag die Schadensumme dafür jeweils unter 300 Millionen Euro. In Bremen, das am Ende der Tabelle liegt, waren es lediglich sieben Millionen.

Wegen Klimawandel künftig mehr extreme Unwetter

Zusammengefasst sind in dieser Bilanz die Schäden an Häusern und Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben sowie Autos und anderen Kraftfahrzeugen. Der langjährige Mittelwert der Naturkatastrophenschäden in Deutschland liegt laut GDV bei 3,8 Milliarden Euro.

«Als Folge des Klimawandels müssen wir künftig immer öfter mit Wetterextremen und schweren Schäden rechnen», sagte Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Die Versicherer fordern deswegen «Klimafolgenanpassung», um künftige Schäden zu verringern. Konkret gemeint sind damit unter anderem Bauverbote in hochwassergefährdeten Gebieten.

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