EZB

EZB hebt Arbeiten am digitalen Euro auf nächste Stufe

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Deutschland,

Nach einem Beschluss der Europäischen Zentralbank soll die Vorbereitungsphase für den digitalen Euro ab November starten.

In dieser Woche soll sich entscheiden, wie es mit dem digitalen Euro weitergeht (Symbolbild). - keystone

Die Euro-Währungshüter treiben ihre Arbeiten an einem digitalen Euro als Ergänzung zum Bargeld weiter voran. Die Vorbereitungsphase soll nach einem Beschluss der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Mittwoch am 1. November 2023 beginnen und ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Nach Abschluss dieser Phase will der EZB-Rat entscheiden, ob der Weg für eine Einführung eines digitalen Euro geebnet wird.

In der nun beginnenden Phase werde «das Regelwerk für den digitalen Euro fertiggestellt und es werden Anbieter ausgewählt, die eine Plattform und die Infrastruktur für einen digitalen Euro entwickeln könnten», teilte die Notenbank in Frankfurt mit.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde erklärte: «Wir sehen einen digitalen Euro als eine digitale Form von Bargeld, mit der sämtliche digitalen Zahlungen kostenlos möglich sind und die die höchsten Datenschutzstandards erfüllt.»

Schein und Münze sollen nicht ersetzt werden

Seit geraumer Zeit laufen Vorbereitungen für eine digitale Variante der europäischen Gemeinschaftswährung. In den vergangenen beiden Jahren haben sich die Euro-Währungshüter schwerpunktmässig mit Technologie und Datenschutz beschäftigt. Ende Juni 2023 hat die EU-Kommission Vorschläge für einen Rechtsrahmen vorgelegt: Der digitale Euro soll demnach gesetzliches Zahlungsmittel werden, Schein und Münze aber nicht ersetzen. Die Behörde in Brüssel will zugleich per Gesetz sicherstellen, dass Bargeld in der Europäischen Union weiterhin breit akzeptiert wird und gut verfügbar ist.

devisen weltwirtschaft
Euro (Symbolbild). - Pixabay

Nach Einschätzung von Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz könnte es noch mindestens vier bis fünf Jahre dauern, bis ein digitaler Euro marktreif ist.

EZB soll Stabilität garantieren

Banken könnten den digitalen Euro wie Bargeld von den Notenbanken beziehen. Verbraucher bekämen ihn in einer digitalen Geldbörse, einer sogenannten Wallet, gutgeschrieben und könnten in Sekundenschnelle rund um die Uhr zum Beispiel per Smartphone bezahlen – auch dann, wenn sie keine Internetverbindung haben.

Mit einem digitalen Euro wollen die Euro-Notenbanken privaten Anbietern vor allem aus den USA, die derzeit den Markt für digitale Zahlungen in Europa dominieren, ein europäisches digitales Bezahlangebot entgegensetzen. Die EZB würde wie beim Bargeld die Stabilität einer digitalen Variante der europäischen Gemeinschaftswährung garantieren.

Kommentare

Weiterlesen

14 Interaktionen

Mehr EZB

EZB
2 Interaktionen
zinssenkung
3 Interaktionen
ezb christine lagarde
11 Interaktionen
2 Interaktionen

Mehr aus Deutschland

Bitcoin
1 Interaktionen
nino de angelo
2 Interaktionen
chanukka
5 Interaktionen