EZB wählt Motive für neue Euronoten: Von Beethoven bis Curie
Mit einer neuen Euronotenserie will die Europäische Zentralbank Fälschern das Handwerk erschweren und gleichzeitig für Vielfalt sorgen.
Die Europäische Zentralbank will Fälschern mit einer neuen Euronotenserie das Handwerk erschweren. Die Motive sollen auch für Vielfalt stehen.
Vögel, Flüsse, Bauwerke oder berühmte Persönlichkeiten: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine Vorauswahl an Motiven getroffen, die die geplanten neuen Euro-Geldscheine zieren sollen. «Die neuen Banknoten werden unsere gemeinsame Identität und die Vielfalt symbolisieren, die Europa stark macht», sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde.
Beim ersten Thema «Europäische Kultur» geht es um gemeinsame Kulturstätten und «herausragende Europäerinnen und Europäer», wie die EZB in Frankfurt mitteilte. Motive sind etwa die Nobelpreisträgerin Marie Curie, der Komponist Ludwig van Beethoven und der Maler und Bildhauer Leonardo da Vinci. Auf der Rückseite sollen etwa Strassenkünstler, eine Bibliothek oder Universität zu sehen sein.
Vorauswahl der neuen Euronotenserie
Die zweite Gruppe «Flüsse und Vögel» befasst sich mit der Widerstandskraft und Vielfalt der Natur. Auf der Rückseite der Scheine wären europäische Institutionen zu sehen, zum Beispiel das Europäische Parlament oder die Europäische Kommission.
«Wir freuen uns, diese lebensnahen Motive vorzustellen, die unser Bekenntnis zu Europa und unsere Wertschätzung für sein kulturelles Erbe und seine Natur zum Ausdruck bringen», sagte Lagarde. Die EZB hatte Ende 2021 einen Prozess zur Neugestaltung der Geldscheine angestossen.
Notenbanken entwickeln regelmässig neue Banknotenserien, um Fälschern das Handwerk zu erschweren. Zudem will die EZB die Umweltfolgen verringern: Die Scheine sollen zum Beispiel eine längere Lebensdauer haben.
In die Vorauswahl eingeflossen sind die Anregungen von Fachleuten und eine Umfrage, an der 2023 rund 365'000 Europäerinnen und Europäer teilnahmen. Bis Konsumenten die neuen Scheine in Händen halten, wird aber noch Zeit vergehen. Ein Gestaltungswettbewerb soll 2025 stattfinden, damit der EZB-Rat endgültige Motive 2026 auswählen kann.
EZB präsentiert Entwürfe der neuen Banknoten
Dann will die EZB die Entwürfe der Bevölkerung präsentieren und sie nach ihrer Meinung fragen. In den Händen halten können die Menschen die neuen Banknoten aber erst einige Jahre später.
Damit bekennt sich die EZB auch zum Bargeld. «Wir arbeiten an neuen Banknoten, da wir heute und in Zukunft auf Bargeld setzen. Banknoten sind ein Symbol der europäischen Einheit», sagte Piero Cipollone, Mitglied des EZB-Direktoriums.
Die Motive auf aktuellen Euro-Banknoten sind anders als bei früheren nationalen Währungen relativ nüchtern: Bauwerke, die es in Wirklichkeit nicht gibt.
Die ersten Euro-Banknoten wurden am 2002 ausgegeben. Seit Mai 2019 ist die zweite Generation der Scheine mit neuen Sicherheitsmerkmalen komplett.