EZB-Ratsmitglied erwartet Zinssenkung im April
Yannis Stournaras, griechischer Notenbankchef und EZB-Ratsmitglied, rechnet mit einer weiteren Zinssenkung im April und zwei Senkungen in diesem Jahr.

Die Europäische Zentralbank (EZB) steht vor einer weiteren Zinssenkung im April. Yannis Stournaras, griechischer Notenbankchef und Mitglied des EZB-Rates, sieht deutliche Anzeichen dafür.
«Alles deutet auf eine Senkung im April hin», erklärte er gegenüber «Econostream».
Stournaras rechnet mit zwei Zinssenkungen
Der griechische Währungshüter geht von insgesamt zwei Zinssenkungen in diesem Jahr aus. Allerdings betont er die hohe Unsicherheit und will sich nicht auf konkrete Termine festlegen.

Als Zielmarke für den Einlagensatz nennt Stournaras aber zwei Prozent.
Aktuell liegt dieser laut «Dr.Klein» bei 2,50 Prozent, nachdem die EZB ihn Anfang März um 0,25 Prozentpunkte gesenkt hatte. Eine Senkung auf 1,5 Prozent hält der Notenbanker für zu extrem.
Divergierende Meinungen im EZB-Rat
Nicht alle EZB-Ratsmitglieder teilen aber Stournaras' Einschätzung. Robert Holzmann, Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, sprach sich kürzlich für eine Zinspause im April aus.
Zudem bleibt die wirtschaftliche Lage im Euroraum unsicher. So sank das Barometer für das Konsumklima im März überraschend auf minus 14,5 Punkte.
Gleichzeitig nähert sich die Inflationsrate mit 2,3 Prozent im Februar dem EZB-Zielwert von 2 Prozent an.
Potenzielle Inflationsgefahr durch Handelskonflikte
EZB-Präsidentin Christine Lagarde warnt vor möglichen Auswirkungen eines Handelskriegs.

EU-Vergeltungsmassnahmen und ein schwächerer Euro könnten die Inflation kurzfristig um etwa einen halben Prozentpunkt erhöhen, wie die «Kleine Zeitung» berichtet.
Die nächste Zinsentscheidung der EZB steht am 17. April an.