Facebook löscht «schädliches Querdenker-Netzwerk»
Das Wichtigste in Kürze
- Facebook geht gegen die Querdenker vor und löscht ein Netzwerk der Gruppe.
- Sie hätten reale Gewalt gegen Polizei und Medienschaffende angewandt.
- Gründer Michael Ballweg will gegen die Löschung einer Seite mit 30'000 Follower ankämpfen.
Schwerer Schlag gegen die «Querdenker»-Bewegung in Deutschland. Der Internetkonzern Facebook löscht ein «Querdenker»-Netzwerk von seinen Plattformen. Betroffen sind knapp 150 Konten und Gruppen sowie Webseiten, die nicht mehr verlinkt werden können.
Die «Querdenker» gehen seit Monaten in Deutschland auf die Strasse, um gegen die Corona-Massnahmen zu demonstrieren. Dabei ist es mehrmals zu Angriffen auf Polizisten und Medienvertreter gekommen. In mehreren Bundesländern steht die Bewegung unter der Beobachtung des Verfassungsschutzes..
Die nun von Facebook gelöschten Nutzer und Gruppen hätten wiederholt und koordiniert gegen die Gemeinschaftsstandards verstossen. «Hierzu zählen die Veröffentlichung von gesundheitsbezogenen Falschinformationen, Hassrede und Anstiftung zur Gewalt.» Dies schreibt ein Facebook-Manager in einem Blogeintrag.
Finden Sie die Löschung von «Querdenker»-Accounts gut?
Das «schädliche Netzwerk» sei von Personen betrieben worden, die mit Gewalt ausserhalb der Plattform in Verbindung gebracht würden. Dahinter stünden keine Fake-Profile, sondern echte Menschen, die «Schaden auf oder ausserhalb der Plattform anrichten».
«Querdenken» konzentriere sich in erster Linie darauf, die Verschwörungserzählung zu fördern. Zudem habe die Gruppe auch reale Gewalt gegen Menschen ausgeübt.
Zu den gelöschten Accounts gehören auch jene von «Querdenken»-Gründer Michael Ballweg. Er kündigte an, gegen die Löschung vorzugehen. Vor allem eine Seite mit über 30'000 Abonnenten habe nicht gegen die Standards verstossen, sagte er gegenüber der dpa. Sie habe nur Inhalte zu den Themen Grundrechte und Meinungsfreiheit geteilt.