Fall Maddie: Jetzt spricht der Anwalt des Verdächtigen
Das Wichtigste in Kürze
- Christian B. soll 2007 die damals dreijährige Maddie McCann entführt haben.
- Zurzeit sitzt der 43-Jährige eine Gefängnisstrafe wegen Drogenhandels ab.
- Nun äussert sich erstmals sein Anwalt offiziell zu den Anschuldigungen.
Christian B. steht im Verdacht 2007 die damals dreijährige Maddie McCann entführt zu haben. Der 43-Jährige sitzt derzeit wegen eines Drogendelikts hinter Gittern. Aber schon zuvor war er immer wieder straffällig geworden.
Zu seinen Verurteilungen gehören unter anderem Vergewaltigung einer Frau, Kindesmissbrauch und Besitz von Kinderpornografie.
Mehrere Jahre lang pendelte er zwischen Deutschland und der Algarve. Er lebte in der Nähe von Praia da Luz – das ist der Ort, wo Maddie McCann im Mai 2007 verschwand.
Neuer Verteidiger: Machen keine Angaben zum Fall
Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Verteidiger von Christian B. ihr Mandat niedergelegt hatten. Gegenüber der DPA gaben die Anwälte Jan-Christian Hochmann und David Volke keine Begründung ab.
Nun wird der Sexualstraftäter vom Kieler Friedrich Fülscher und dem Hamburger Johann Schwenn vertreten. Fülscher sprach am Mittwoch gegenüber «RTL/n-tv» erstmals über das Wohlbefinden seines Klienten.
Dabei machte der Anwalt klar: «Christian B. macht momentan keine Angaben zur Sache. Wir bitten um Verständnis, dass wir als Verteidiger auch keine Angaben machen.»
«Zivil- oder strafrechtlich» gegen Falschverdächtigungen vorgehen
Als er gefragt wurde, wie es seinem Mandanten gehe, antwortete Fülscher: «Wie soll es einem Menschen gehen, der in einer Justizvollzugsanstalt isoliert ist und dem die halbe Weltbevölkerung schlimmste Verbrechen vorwirft?»
Der Jurist kündigte an, «zivil- oder strafrechtlich» gegen Falschverdächtigungen seines Mandanten vorgehen zu wollen. Gestern wurde Christian B. übrigens in eine Einzelzelle verlegt.
So will man verhindern, dass er möglicherweise von Mitgefangenen attackiert wird. Schleswig-Holsteins Justizminister Claus Christian Claussen (CDU) teilte zudem mit, dass der Verdächtige psychologische Betreuung erhält.