Tod

Maddie McCanns Eltern: «Keinen Brief über Tod erhalten»

Die deutschen Ermittlungsbehörden schickten angeblich einen Brief an Maddie McCanns Eltern. Diese streiten den Erhalt des Briefes jedoch ab.

Maddie
Maddie McCann verschwand im Jahr 2007 spurlos. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Neue Entwicklungen im Fall des seit 2007 vermissten Mädchens Maddie McCann.
  • Deutsche Ermittler haben ihren Eltern per Brief mitgeteilt, dass ihre Tochter tot ist.
  • Maddies Eltern streiten nun den Erhalt dieses Briefes ab.

Maddie McCann ist tot! Das haben die deutschen Ermittler den Eltern des seit 2007 vermissten britischen Mädchens in einem Brief mitgeteilt. Kate und Gerry McCann streiten den Erhalt dieses Briefes jedoch ab.

So schreiben sie auf ihrer Webseite: «Die Nachrichten, dass wir einen Brief von den deutschen Behörden erhalten haben, der darlegt, dass Madeleine tot ist, sind falsch.» Sie erzählen weiter, dass der unnötige Aufruhr wieder einmal ihr Leben durcheinander bringt.

maddie mccann eltern
Die Eltern des verschwundenen britischen Mädchens Madeleine «Maddie» McCann. Kate und Gerry McCann glauben nach wie vor, dass ihre Tochter noch am Leben ist. - dpa-infocom GmbH

Am Tag zuvor berichtete Staatsanwalt Hans Christian Wolter von dem Brief, der angeblich an Maddies Eltern geschickt wurde. Ihm zufolge haben sie Beweise, dass das verschwundene Mädchen tot ist.

Wie sie an diese Informationen gelangte, darüber will die Staatsanwaltschaft Braunschweig vorerst noch keine Angaben machen. Sie fürchten demnach, dass weitere Informationen die Untersuchung gegen den Haupt-Verdächtigen Christan B. gefährden könnte. Deshalb werden laut Hans Christian Wolters wichtige Beweise vorerst auch nicht mit den britischen und portugiesischen Kollegen geteilt.

Maddie McCann Wolters
Chefankläger Hans Christian Wolters sagte, es gebe im Fall Maddie immer noch «keinen dringenden Tatverdacht» gegen den Beschuldigten. - dpa

«Ich habe Verständnis für die Anliegen der Eltern. Aber wenn wir ihnen mehr Details mitteilen, könnte dies die Untersuchung gefährden», wird Wolters von der «Daily Mail» zitiert.

Er stellt jedoch klar: «Wir haben konkrete Beweise dafür, dass unser Verdächtiger Madeleine getötet hat.» Und er wiederholt: «Das bedeutet, dass sie tot ist.»

Maddie McCann: Eltern haben noch nicht auf Brief geantwortet

Weiter hielt Wolters fest, dass Kate und Gerry McCann bisher nicht auf den Brief der Ermittlungsbehörden reagiert hätten. Er fügte an, dass es ihnen bewusst gewesen sei, dass es sehr schwierig werde, von der Annahme zu erfahren.

«Aber wir können nicht sagen, warum sie tot ist. Es ist wichtiger, dass die Untersuchung erfolgreich verläuft und der Schuldige gefunden werden kann. Statt, dass wir unsere Karten auf den Tisch legen und unsere Schlussfolgerung erläutern.»

Maddie McCann
Kate und Gerry McCann zeigen während einer Pressekonferenz im Juni ein Bild ihrer verschwundenen Tochter. Der Vermisstenfall Madeleine McCann ist seit Jahren ein Mysterium. - dpa-infocom GmbH

Wolter sagte weiter: «Das ist ein Mordfall, nicht ein Vermisstenfall. Wir haben immer gesagt, dass wir einen Mord untersuchen und nun haben wir Beweise dafür.»

Die Ermittler würden den Schmerz der Eltern von Maddie McCann verstehen. «Aber es ist besser für sie, wenn der Fall zu einem klaren und erfolgreichen Abschluss kommt.» Würden zu viele Details preisgegeben, würden die laufenden Untersuchungen behindert werden, wiederholte der Chef-Ermittler.

«In Deutschland sind wir sehr zurückhaltend. Ich bin mir nicht sicher, wie es in Grossbritannien läuft. Wir behalten alles für uns, bis wir Anklage erheben.»

Maddie McCann
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist sich sicher: Christian B. hat Maddie McCann ermordet. Für eine Anklage reichen die Beweise aber bisher nicht aus. - keystone

Mit diesen Worten reagierte Wolters auch auf die zunehmende Kritik an der Arbeit der deutschen Behörden. Ein Anwalt von Maddies Eltern in Portugal etwa, übte zuletzt Druck auf die Deutschen aus. Er forderte die Ermittler dazu auf, Beweise zu teilen und wollte wissen, «was getan wird, um den Fall zu lösen».

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