Familie des Emirs von Dubai: Prinzessin Latifa wird zu Hause betreut
Die Familie des Emirs von Dubai hat Prinzessin Latifas Wohlergehen bestätigt. Ein Lebenszeichen der Verschwundenen gibt es jedoch nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Diese Woche wurden Videos von der verschwundenen Dubai-Prinzessin Latifa veröffentlicht.
- Darin bezeichnete sich die 36-Jährige als Geisel und erzählt von ihrer Gefangenschaft.
- Laut der Familie des Emirs werde Latifa jedoch von ihrer Familie betreut.
Die verschwundene Prinzessin Latifa wird nach Angaben der Herrscherfamilie Dubais von ihrer Familie und medizinischem Personal zu Hause betreut. «Sie erholt sich weiter, und wir sind hoffnungsvoll, dass sie zu einer angemessenen Zeit wieder ins öffentliche Leben zurückkehren wird.» So zitierte die BBC am Freitag aus einer Mitteilung der Familie.
Diese bedankte sich demnach bei all denjenigen, die Bedenken über Latifas Wohlergehen geäussert hätten. Die Berichterstattung spiegle aber nicht die wahre Situation wider.
Das UN-Menschenrechtsbüro hatte zuvor Sorge um die Prinzessin geäussert. Zudem hatte es die Regierung in Dubai aufgefordert, ein Lebenszeichen der Frau zu veröffentlichen. Videos oder Fotos lieferte die Familie jedoch nicht als Beweis dafür, dass Latifa am Leben ist.
Seit Monaten kein Lebenszeichen mehr
Diese Woche waren bereits ältere Videos der Tochter des Emirs von Dubai, Mohammed bin Raschid al-Maktum, veröffentlicht worden. Darin sagt die Frau, sie sei entführt worden. Sie werde von Polizisten bewacht und in einer Villa wie in einem Gefängnis festgehalten. Sie ist der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge 36 Jahre alt.
Die Videos hatte sie nach Angaben von Freunden heimlich auf einem Smartphone aufgenommen. Die Freunde veröffentlichten die Videos jetzt, weil sie nach eigenen Angaben seit Monaten kein Lebenszeichen mehr bekommen haben.
Scheich Mohammed hat Töchter entführt
Latifa hatte im Februar 2018 per Schlauchboot und Jacht versucht, Dubai zu verlassen. Sie soll von einem Sonderkommando vor der indischen Küste gestoppt und gewaltsam zurückgebracht worden sein, berichteten ihre Freunde. Eine ältere Schwester von Latifa war im Jahr 2000 aus Cambridge entführt und nach Dubai gebracht worden. Sie hatte zuvor versucht, sich abzusetzen.
Ein britisches Gericht hatte Scheich Mohammed im vergangenen Jahr für die Entführung seiner beiden Töchter verantwortlich gemacht. Im Rahmen eines Scheidungsverfahrens wurde er zudem mit der Einschüchterung einer seiner Ehefrauen belastet.