Erneut kommt es in Weissrussland zu Demonstrationen gegen den Präsidenten Alexander Lukaschenko. Bis zu 250 Demonstranten werden verhaftet.
Polizisten nehmen einen Demonstranten in Minsk fest. Foto: Uncredited/AP/dpa
Polizisten nehmen einen Demonstranten in Minsk fest. Foto: Uncredited/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Fast 250 Demonstranten werden in Weissrussland von der Polizei verhaftet.
  • Seit Monaten protestieren die Demonstranten gegen die Wahl von Machthaber Lukaschenko.
Ad

Nach der weithin als gefälscht geltenden Präsidentenwahl fordern Menschen weiterhin den Rücktritt Alexander Lukaschenkos und Neuwahlen. Die Polizei geht brutal gegen Demonstranten vor.

Bei neuen Protestaktionen in Belarus (Weissrussland) gegen Machthaber Alexander Lukaschenko sind Menschenrechtlern zufolge mindestens 245 Menschen festgenommen worden.

Nach Angaben des Menschenrechtszentrums Wesna gab es die meisten Festnahmen in der Hauptstadt Minsk. Die Behörden hatten zuvor noch von mehr als 100 Festgenommenen gesprochen. Die Opposition hatte für Samstag grössere Proteste angekündigt.

Wahllose Festnahmen

Fotos und Videos zeigten, dass Menschen nur in kleineren Gruppen oder allein auf den Strassen unterwegs waren. Die Opposition schrieb im Nachrichtenkanal Telegram, dass es nicht gelungen sei, viele Menschen zu mobilisieren.

Die Polizei war vor allem in Minsk mit einem grossen Aufgebot vor Ort. Zu sehen waren viele Gefangenentransporter. Medien berichteten von wahllosen Festnahmen auf Strassen und Plätzen.

Proteste in Belarus
Polizisten nehmen eine Demonstrantin fest während ihrer Bemühungen einen Protest aufzulösen. Begleitet von einem grossen Polizeiaufgebot hat es vereinzelt neue Proteste gegen Machthaber Lukaschenko gegeben. Dabei gingen Sicherheitskräfte bei Festnahmen teilweise brutal vor, wie Fotos und Videos in sozialen Netzwerken zeigten. - dpa

Über den Winter hatte es keine grösseren Protestaktionen mehr gegeben – auch aus Angst vor Polizei-Gewalt. Erst am Donnerstag gingen zum sogenannten Tag der Freiheit erstmals wieder Hunderte Menschen gegen Lukaschenko auf die Strasse. Die Behörden sprachen von mehr als 200 Festnahmen. Ermittelt wurde danach zudem gegen Autofahrer, die aus Solidarität mit den Demonstranten auf der Strasse gehupt hatten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

OppositionAngstGewalt