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Fernsteuerung von Tausenden Windkraftanlagen weiter gestört

Keystone-SDA
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Deutschland,

Tausende Windenergieanlagen sind in Europa von Störungen betroffen. Es wird über einen russischen Hacker-Angriff spekuliert.

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Windenergieanlagen - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Windenergieanlagen sind wegen Problemen mit der Satellitenverbindung eingeschränkt.
  • 5800 Anlagen in Zentraleuropa sind demnach von den Störungen betroffen.
  • Es wird vermutet, dass die Störung in Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg stehen könnte.

Der Betrieb von Tausenden Windenergieanlagen ist wegen einer Störung der Satellitenverbindung weiter eingeschränkt. Beim grossen deutschen Windenergieanlagen-Hersteller Enercon sind 5800 Anlagen in Zentraleuropa betroffen, wie das Unternehmen am Mittwoch in Aurich mitteilte. Enercon arbeite mit Hochdruck an einer Lösung.

Die Fernüberwachung und -steuerung der Anlagen mit einer Gesamtleistung von elf Gigawatt ist demnach seit Donnerstag (24. Februar) nur eingeschränkt möglich - das war der Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine. Die Anlagen sind aber in Betrieb und produzieren Energie. Bis zur Lösung des Problems sollen sie im Automatikmodus laufen und sich selbstständig regulieren.

Russischer Hacker-Angriff als mögliche Ursache?

Der Grünen-Europapolitiker Niklas Nienass brachte die Störung in Zusammenhang mit der russischen Invasion in der Ukraine. «Schuld könnte ein Angriff russischer Hacker auf ein Satellitennetzwerk sein, über das die Anlagen gesteuert werden», erklärte Nienass in Brüssel.

Die Störung beeinträchtigt den Kommunikationskanal des Service zu den Anlagen. Im Falle eines Problems könnte die Störung nicht aus der Ferne behoben werden, ein Team müsste zur Anlage fahren. Die Netzbetreiber haben Enercon zufolge, uneingeschränkt Zugriff auf die Anlagen, um deren Verhalten im Stromnetz zu steuern.

Da die Anlagen zur kritischen Infrastruktur zählen, hat Enercon den Vorfall dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gemeldet. Das Unternehmen stehe in engem Kontakt mit der Behörde, hiess es.

Mit den Providern des Satelliten-Kommunikationsnetzwerks versucht Enercon, die Störung zu beenden. Parallel sollen alternative Kommunikationsanbindungen aufgebaut werden, hiess es in einer Mitteilung vom Dienstag. Enercon zufolge sind von der Störung europaweit rund 30'000 Satellitenterminals betroffen, die von Unternehmen und Organisationen genutzt werden.

Grünen-Politiker Nienass warnte: «Der Vorfall zeigt, dass elementare Bereiche unserer Gesellschaft heute abhängig von Satellitentechnologie sind.» Diese kritische Infrastruktur in Europa müsse besser geschützt werden. «Sollten russische Hacker hinter der Störung stecken,» dann wollten sie sicherlich nicht deutsche Windräder angreifen, sondern die ukrainische Internetversorgung lahmlegen«. Doch hingen die deutschen Anlagen eben mit dran.

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