Feuersbrünste wüten in Mittelmeerländern - Weiter höchste Brandgefahr

Keystone-SDA
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Türkei,

In Italien, Griechenland und der Türkei verwandeln verheerende Brände Urlaubsregionen in verkohlte Landschaften.

Waldbrände in Griechenland
04.08.2021, Griechenland, Varibobi: Einsatzkräfte der Feuerwehr versuchen die Flammen in einem brennenden Haus im Stadtteil Varibobi im Norden Athens zu löschen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Feuersbrünste wüten in den Mittelmeerländern weiter.
  • In Italien, Griechenland und der Türkei gilt höchste Brandgefahr.

Auf der griechischen Halbinsel Peloponnes näherten sich die Flammen in der Nacht zum Donnerstag dem Dorf Olympia und der berühmten antiken Stätte, wo vor den Spielen stets das Olympische Feuer entzündet wird.

In vielen Gegenden am Mittelmeer wird auch für die kommende Woche höchste Brandgefahr vorausgesagt, Experten zufolge ist auch in den kommenden Tagen schon mit schweren Feuerschäden zu rechnen. Innerhalb von acht Stunden seien rund um Olympia sieben Brände ausgebrochen, sagte der Chef des griechischen Zivildienstes am Mittwochabend.

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Ein Waldbrand vor den Türen Olympias in Athen. - keystone

Zahlreiche Feuerwehrleute kämpften gegen die Brände an, die griechische Kulturministerin hat ein Krisenlager im Museum des Unesco-Welterbes aufgeschlagen. Bulldozer zogen Gräben entlang des Geländes, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern.

Landesweit seien innerhalb von 24 Stunden 161 Brände ausgebrochen, hiess es am Mittwochabend vom Zivilschutz. Ein Feuer im Norden Athens konnte zunächst weitgehend eingedämmt werden, auch dank nachlassender Winde. Die Stadt stand jedoch unter einer Rauchglocke. Die Intensität der Brände in Griechenland habe inzwischen das übliche Mass der Sommermonate überschritten, sagte Mark Parrington vom europäischen Copernicus-Klimawandeldienst der Deutschen Presse-Agentur.

Schlimmsten Feuer in der Türkei seit Beginn der Datenerfassung

In der Türkei sei die Lage noch aussergewöhnlicher. Seit Beginn der Datenerfassung 2003 seien dort keine derart intensiven Feuer beobachtet worden, sagte Parrington. Nach offiziellen Angaben bekämpfte die Feuerwehr in der Türkei bisher über 160 Brände, von denen ein Grossteil gelöscht worden sei.

Doch Grossbrände in den Provinzen Antalya und Mugla können seit Tagen nicht unter Kontrolle gebracht werden. Am Mittwoch griffen die Flammen in Milas (Mugla) zudem auf ein Kohlekraftwerk über. Der Bürgermeister von Milas, Muhammet Tokat, twitterte am Abend, die Flammen hätten das Kraftwerk erfasst. Das Werk würde evakuiert. Türkischen Medien zufolge war explosives Material zuvor weggeschafft worden.

Turkey Wildfire
In Milas, Türkei, werden Menschen wegen den Waldbränden evakuiert. - keystone

Laut Doganay Tolunay, Forstingenieur an der Istanbul-Universität, fielen bisher schätzungsweise mehr als 100 000 Hektar Land den Feuern zum Opfer. Allein in Mugla wurden bisher 2000 Häuser beschädigt, 16 000 Menschen mussten dem Innenministerium zufolge ihre Unterkünfte verlassen. In Antalya schätze man den Schaden noch deutlich höher. Bisher starben acht Menschen durch die Brände.

Feuer-Opfer in Albanien und Kosovo, Brände in Italien

Auch bei Waldbränden in Albanien und im Kosovo kamen zwei Menschen ums Leben, in Bulgarien starben zwei Forstarbeiter bei Löschversuchen an der Grenze zu Griechenland. Auch in Italien kämpfte die Feuerwehr weiter gegen Flammen, etwa auf Sizilien in der Provinz Palermo.

Dort wüten seit Tagen heftige Waldbrände. Feuerwehrkräfte aus anderen Teilen Italiens kamen zur Unterstützung. Die Zivilschutzbehörde der beliebten Urlaubsinsel sagte für Donnerstag wieder die höchste Brandrisikostufe für den Norden und Osten voraus. Die Temperaturen dürften dort mancherorts erneut über 40 Grad liegen.

Waldbrände in Italien
Ein Feuerwehrmann steht vor einem Gebiet, in dem mehrere Brände lodern (Aufnahmeort unbekannt). Weit über 1000 Einsätze leistete die italienische Feuerwehr in den letzten 24 Stunden, um zahlreiche Waldbrände auf dem süditalienischen Festland und auf Sizilien zu bekämpfen. - dpa

Der Landwirtschaftsverband Coldiretti sprach am Mittwoch von einem Millionenschaden für Umwelt, Tourismusbranche und andere Wirtschaftszweige. Die Zahl grosser Brände sei in diesem Sommer verglichen mit den Vorjahren sehr stark gestiegen.

Besonders betroffen seien die grossen Inseln Sizilien und Sardinien sowie viele süditalienische Regionen. Tausende Hektar Wald und Landwirtschaftsfläche seien verbrannt und viele Tiere den Flammen zum Opfer gefallen. Bei sengender Hitze und Trockenheit trieben zuletzt immer wieder kräftige Winde die Flammen an.

In Italien ist Brandstiftung oft ein Grund für derartige Feuer. Die Polizei nahm in den vergangenen Tagen immer wieder Verdächtige fest.

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