Fidesz-Partei von Viktor Orbán bei Kommunalwahlen unter Druck
Die Regierungspartei Fidesz von Premierminister Viktor Orbán gerät in den Kommunalwahlen auch wegen eines Sex- und Korruptionsskandals unter Druck.

Das Wichtigste in Kürze
- In Ungarn haben am Sonntag landesweite Kommunalwahlen begonnen.
- Die Fidesz-Partei von Viktor Orbán könnte wichtige Posten verlieren.
- Ein wichtiger Fidesz-Kandidat ist in einem Sex- und Korruptionsskandal verwickelt.
In Ungarn haben am Sonntag landesweite Kommunalwahlen begonnen. Rund acht Millionen Bürger sind dazu aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben. In mehr als 3000 Gemeinden werden die Bürgermeister und die Gemeindevertretungen gewählt.
Besonders umkämpft ist die Hauptstadt Budapest. Nach letzten Umfragen wird es im Rennen um den Posten des Oberbürgermeisters äusserst knapp. Amtsinhaber Istvan Tarlos von der Regierungspartei Fidesz und Gabor Karacsony, der gemeinsame Kandidat der Opposition, liegen praktisch gleichauf.
Die Opposition hofft darauf, mit gemeinsamen Kandidaten zumindest in Grossstädten die Dominanz der Fidesz-Partei des Ministerpräsidenten Viktor Orbán zu brechen.

Zuletzt hatte ein Sex-Skandal um den Fidesz-Bürgermeister der westungarischen Stadt Györ, Zsolt Borkai, für Irritationen im Regierungslager gesorgt. Ein anonymer Blogger hatte Video-Clips von einer Sex-Orgie auf einer Luxusyacht veröffentlicht. Auf den Aufnahmen ist Borkai beim Geschlechtsverkehr mit einer mutmasslichen Prostituierten zu sehen ist.
Im Stab um Viktor Orbán kamen deshalb Befürchtungen auf, dass die Affäre den Fidesz-Bürgermeisterkandidaten im ganzen Land schaden könnte. In Budapest könnte sie den Fidesz-Mann Tarlos die Wiederwahl kosten.
Die Wahllokale schliessen um 19.00 Uhr. Mit Ergebnissen wird am späten Abend gerechnet.