Filmemacher in Venedig solidarisieren sich mit US-Streikenden
In Venedig finden die Filmfestspiele statt. Auch diese stehen im Zeichen des Hollywood-Streiks in den USA.
Filmemacher in Venedig haben ihre Solidarität mit den Streikenden in den USA betont. «Es ist eine schwierige Zeit in Hollywood», sagte Regisseur und Drehbuchautor Damien Chazelle am Mittwoch in Venedig, «besonders für die arbeitende Crew und die Autoren.» Chazelle (38, «La La Land», «Whiplash») ist der Jurypräsident der 80. Filmfestspiele in Venedig.
Auf der Eröffnungs-Pressekonferenz trug der Oscar-Preisträger ein T-Shirt mit der Aufschrift «Writers Guild on Strike» und nahm damit Bezug auf die Drehbuchautoren, die in den USA seit Anfang Mai ihre Arbeit im Kampf um eine bessere Vergütung und Regeln im Umgang mit der künstlichen Intelligenz niedergelegt haben.
Die Filmemacher Martin McDonagh und Laura Poitras, die in der ersten Reihe sassen, trugen das gleiche T-Shirt. Die beiden sind ebenfalls Teil der Jury.
Seit Mitte Juli streiken zudem Zehntausende Mitglieder der Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA. «Viele Leute, die normalerweise hier wären, können nicht hier sein», sagte Chazelle. In den Filmen des Festivals wirken zahlreiche US-Stars mit. Wegen des Streiks bleiben einige zu Hause, etwa Bradley Cooper, dessen Werk «Maestro» im Wettbewerb läuft.
«Ich denke, es gibt einen Grundgedanken, dass jedes Kunstwerk einen Wert an sich hat und nicht nur ein Stück Inhalt ist, das in eine Pipeline gesteckt wird», sagte Chazelle. «Dieser Grundgedanke ist in den letzten Jahren ausgehöhlt worden. Das ist für mich das Kernproblem. Die Frage der Vergütung und der Entlohnung für jedes einzelne Kunstwerk ist entscheidend.»