Fischereistreit zwischen Frankreich und Grossbritannien artet aus

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Der Fischereistreit zwischen Grossbritannien und Frankreich droht zu eskalieren. Boris Johnson will mit Emmanuel Macron am COP26 nun diskutieren.

fischereistreit eskaliert
Der Fischereistreit zwischen Frankreich und Grossbritannien schwellt seit langem. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Grossbritannien und Frankreich streiten sich um Fischereirechte.
  • Auslöser der Auseinandersetzung war der Brexit.
  • Es geht darum, wie viele ausländische Fischer in britischen Gewässern fangen dürfen.

Mit markigen Worten hat die britische Regierung Frankreich im Fischereistreit mit Vergeltungsschritten gedroht. London warte noch ab, ob Paris angekündigte Massnahmen gegen britische Fischer tatsächlich einführe. Dies sagte Umweltminister George Eustice am Freitag dem Sender Sky News.

Post-Brexit fishing dispute off the British coast
Nach dem Brexit stellt sich die Frage, wie viele ausländische Fischer in britischen Gewässern fangen dürfen. - dpa

Zuvor hatte die Regierung in London die französische Botschafterin Catherine Colonna für Freitag einbestellt. Hingegen forderte der EU-Kommissar für den Binnenmarkt, Thierry Breton, Grossbritannien zum Einlenken auf.

Zugespitzt hatte sich der Streit um Fischereirechte nach dem Brexit in den vergangenen Tagen. Frankreich setzte ein britisches Fangschiff im Hafen von Le Havre fest. Die französische Justiz will den Kapitän der «Cornelis Gert Jan», die nach Jakobsmuscheln fischte, vor Gericht stellen.

Fischereistreit schwelt seit dem Brexit

Der Fischereistreit schwelt seit langem. Hintergrund ist die Frage, wie viel ausländische Fischer nach dem Brexit in britischen Gewässern fangen dürfen. Bereits in den Verhandlungen über den Handelspakt der Briten mit der EU war dies die am heftigsten umstrittene Frage.

Demnach werde Premierminister Boris Johnson auf dem bevorstehenden UN-Klimagipfel COP26 in Glasgow das Thema beim französischen Präsidenten Emmanuel Macron ansprechen. Französische Kabinettsmitglieder hatten Grossbritannien scharf angegriffen. Minister Eustice nannte die Aussagen «aufwieglerisch».

Boris Johnson
Der britische Ex-Premierminister Boris Johnson. (Archivbild). - Keystone

Paris behauptet, dass London entgegen des Brexit-Vertrags vielen französischen Fischern noch keine Lizenz zum Fang in britischen Gewässern erteilt habe.

Die britische Seite weist dies zurück. 98 Prozent der EU-Anträge seien positiv beschieden worden. Seit dem Brexit habe London Lizenzen an 1700 EU-Boote ausgegeben.

Dies sagte Minister Eustice. Darunter seien 750 französische Schiffe.

Frankreich droht damit, vom 2. November an britische Fischerboote in bestimmten französischen Häfen nicht mehr anlegen zu lassen. Ausserdem werde künftig systematisch die Sicherheit britischer Fangschiffe überprüft. Lastwagen, die von Frankreich aus nach Grossbritannien oder in die Gegenrichtung fahren, sollen ebenfalls schärfer kontrolliert werden.

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