Fischsterben in der Oder: Polen kritisiert fehlende Barrieren
Die Gründe für das Fischsterben in der Oder bleiben weiter ungewiss. Polen kritisiert Deutschland für fehlende Sperren, um tote Fische aufzufangen.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Oder sterben massenhaft Fische. Die Gründe dafür bleiben weiter unbekannt.
- Polen kritisiert Deutschland, zu wenige Sperren zum Abfangen toter Fische aufzustellen.
- Polen zeigt sich auch bereit, die Sperren selbst auf deutscher Seite zu errichten.
In der Oder verenden massenweise Fische. Die polnische Regierung bemängelt, deutsche Behörden würden nur wenige Ölsperren Auffangen, um die toten Fische aufzufangen.
Es stelle sich die Frage, warum Polen 29 Ölsperren errichten konnte, Deutschland aber nur drei, so der polnische Vize-Aussenminister. Gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender «Polskie Radio» zeigt sich Szymin Szynkowski vel Sek entgegenkommend. Die polnische Feuerwehr sei auch bereit, diese Sperren auszuleihen oder sie auf der deutschen Seite zu errichten. Die Ölsperren werden im Fluss eingesetzt, um verendete Fische aufzufangen und zu bergen, bevor diese noch weiter flussabwärts treiben.
Ursache für Fischsterben in der Oder bleibt weiter unklar
In der Oder wurden auf polnischer und deutscher Seite in den vergangenen Tagen massenhaft tote Fische entdeckt und eingesammelt. Die Ursache für das Fischsterben ist bislang unklar. Jedoch wurde in Wasserproben sowohl in Polen als auch in Deutschland eine giftige Alge festgestellt.
Auf deutscher Seite war das massive Fischsterben in der Oder am 9. August bekannt geworden. In Polen hatte es dagegen bereits Ende Juli erste Hinweise auf Fischkadaver in dem Grenzfluss gegeben.
Die deutschen Behörden werfen der polnischen Seite vor, sie zu spät informiert. Damit habe man die Suche nach der Ursache erschwert.
Szynkowski vel Sek betonte, seit dem 11. August gebe es eine Koordinierung der Aktivitäten und einen Informationsaustausch. Vermutlich hätten die Behörden sowohl auf der polnischen wie auf der deutschen Seite das Fischsterben zunächst als lokales Problem betrachtet.