«Fliegender Mann» Franky Zapata überquert Ärmelkanal

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Grossbritannien,

Beim zweiten Versuch hat es geklappt: Dem französischen Extremsportler Franky Zapata ist als erstem «fliegenden Mann» die Überquerung des Ärmelkanals gelungen.

Ärmelkanal Flyboard
Franky Zapata überquerte den Ärmelkanal auf seinem Flyboard in 22 Minuten. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Planmässige Landung in Grossbritannien 22 Minuten nach Start in Frankreich.

Der 40-jährige Jetski-Weltmeister landete mit seinem Flyboard Air planmässig am Sonntagvormittag in St. Margaret's Bay im südenglischen Dover. Er habe sich damit seinen «Lebenstraum» erfüllt, erklärte Zapata.

Zapata war um 08.17 Uhr (MESZ) in Sangatte in Nordfrankreich gestartet. 22 Minuten dauerte der von drei Hubschraubern begleitete Flug. Nach einem Tankstopp auf einem Schiff auf halber Strecke landete Zapata nach einem Zick-Zack-Anflug in Grossbritannien.

«Als ich England näherkommen sah, habe ich versucht, ein bisschen Spass zu haben, um den Schmerz zu vergessen. Meine Beine taten höllisch weh», erklärte er. Laut der Anzeige in seinem Helm habe er eine Geschwindigkeit von 160 bis 170 Stundenkilometern erreicht.

Nach der Überquerung der 35 Kilometer langen Strecke wirkte Zapata überwältigt. Während eines Telefonats mit seinem Sohn, der seinem Vater mit den Worten «Papa, du bist der Beste» gratulierte, brach Zapata in Tränen aus. «Ehrlich gesagt bin ich müde. Ich brauche einen Urlaub», sagte er. Obwohl alles perfekt funktioniert habe, sei der Flug durchaus kompliziert gewesen.

Bei seinem ersten Überquerungsversuch am 25. Juli musste Zapata in der Mitte des Kanals von Rettungskräften aus dem Wasser gezogen werden, weil er während des schwierigen Betankungsmanövers abgestürzt war. Das 35 Kilogramm schwere Flugbenzin trug der Extremsportler in einem Rucksack bei sich, es reichte aber nur für ungefähr die Hälfte des Flugs - deshalb musste er zum Tanken auf einem Schiff zwischenlanden. Dieses Mal war das Betankungsschiff grösser und verfügte über einen breiteren Landungsbereich.

Der Termin des ersten Versuchs war auf den 110. Jahrestag der Ärmelkanal-Überquerung durch den Flug-Pioniers Louis Blériot gelegt worden. Im französischen Fernsehsender BFM verneinte Zapata jedoch die Frage, ob er sich als Nachfolger Blériots betrachte. «Ich habe einfach meinen Lebenstraum erfüllt», sagte er.

Mit der Überquerung des Ärmelkanals wollte der Jetski-Weltmeister und Unternehmer auch das Flyboard Air bewerben, das seine Firma entwickelt hatte. Dabei handelt es sich um eine Plattform mit fünf kleinen Düsentriebwerken, die mit einer Art Joystick navigiert wird.

Beim französischen Nationalfeiertag am 14. Juli hatte Zapata seine Erfindung bei der Pariser Militärparade präsentiert. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verfolgte das Spektakel.

Das französische Militär hatte Zapatas Firma im Dezember einen Zuschuss von 1,3 Millionen Euro zur Entwicklung einer neun Turbine für das Flyboard Air bewilligt. Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly sagte im Radiosender France Inter, das Flyboard Air könne in Zukunft möglicherweise vielfältig durch das Militär eingesetzt werden.

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