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Flughafen-Chef: Abfertigungsprobleme noch über Monate

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Deutschland,

An den deutschen Flughäfen knirscht es gewaltig. Auf schnelle Besserung sollte niemand hoffen, sagt Fraport-Chef Schulte. Um das ganz grosse Chaos zu vermeiden, werden weitere Flüge gestrichen.

«Die Sommer-Peaks kommen noch», warnt Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, vor Abfertigungsproblemen in den kommenden Monaten.
«Die Sommer-Peaks kommen noch», warnt Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, vor Abfertigungsproblemen in den kommenden Monaten. - Boris Roessler/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Abfertigungsprobleme am grössten deutschen Flughafen in Frankfurt werden nach Einschätzung des Betreibers noch mehrere Monate anhalten.

Man werde sich noch zwei bis drei Monate auf dem gegenwärtigen Niveau bewegen und auch noch weitere Flüge streichen müssen, sagte Fraport-Vorstandschef Stefan Schulte am Dienstagabend. Mit Blick auf den Schulferienbeginn in Hessen und Rheinland-Pfalz am 23. Juli sagte er: «Die Sommer-Peaks kommen noch.»

In Kooperation mit dem Hauptkunden Lufthansa sind in Frankfurt für die Monate Juli und August bereits mehrere hundert Flüge gestrichen worden. Die maximale Stundenkapazität des Flughafens wurde um 10 auf 94 Flugbewegungen pro Stunde abgesenkt, um die Abfertigung der verbleibenden Flüge zu verbessern. Das sei notwendig, um das System stabil zu halten, sagte Schulte. «Das totale Chaos haben wir bislang vermieden.»

Zwei Stunden Warten auf das Gepäck

Es gebe eine relativ hohe Unpünktlichkeit und insbesondere beim Gepäck lange Wartezeiten, für die sich Schulte bei den Passagieren entschuldigte. Derzeit werde die Verladung abgehender Flugzeuge sowie das Gepäck von Transit-Passagieren priorisiert. Wer in Frankfurt seine Reise beende, müsse daher auch schon mal zwei Stunden auf die Koffer warten. Zusätzlicher Aufwand entstehe, wenn die Fluggäste ohne Gepäck den Flughafen verliessen, weil das Gepäck dann nachträglich zugestellt werden müsse. Vergleichsweise problemlos verliefen die Passagierkontrollen.

Schulte räumte ein, die Entwicklung im Laufe der Corona-Krise falsch eingeschätzt zu haben. Die Abwanderung von Beschäftigten mit niedrigen Einkommen habe man aber selbst mit aufgestocktem Kurzarbeitergeld nicht verhindern können, weil diese Menschen auch auf die Schichtzulagen angewiesen seien. Sie hätten sich in anderen Branchen Jobs gesucht.

Fraport hat nach Schultes Angaben seit Spätsommer 2021 fast 1000 Leute wieder neu eingestellt, hat aber Bedarf für mehrere hundert weitere. Er sei Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) dankbar, dass nun die schnelle Anwerbung von Aushilfen aus der Türkei ermöglicht werde, meinte Schulte. Er rechne zwar damit, dass ihr Einsatz noch rund zwei Monate auf sich warten lasse, aber auch das sei eine wichtige Entlastung. Ohnehin werde der Bedarf an Industrie-Arbeitskräften in den kommenden Jahren stark steigen.

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