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Grossbritannien durch Coronavirus-Mutation isoliert

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DPA, Raphael Wyder

Deutschland,

Grossbritannien hat es mit einer offenbar hoch ansteckenden Virus-Variante zu tun. Diverse Länder reagieren mit Flugstopps. Das sorgt für das Mega-Chaos.

Heathrow
Hunderte Passagiere stehen am Heathrow Fluhfahen in London, weil sich Europa von Grossbrtiannien abschottet. - Instagram/@london_ukcrime

Das Wichtigste in Kürze

  • In Grossbritannien wurde eine offenbar hoch ansteckende Virus-Variante entdeckt.
  • Zum Wochenbeginn schottet sich Europa umgehend von Grossbritannien ab.
  • Etliche Länder haben mit Flugstopps und Einreiseverboten gehandelt.

Wegen der in Grossbritannien entdeckten Variante des Coronavirus schottet sich Europa zum Wochenbeginn zunehmend vom Vereinigten Königreich ab. Zum Schutz vor der Mutation dürfen in Deutschland seit Montag bis zunächst 31. Dezember keine aus Grossbritannien kommenden Flugzeuge mehr landen.

Neben Deutschland hatten diverse Länder mit Flugstopps oder ähnlichem gehandelt, darunter die Niederlande, Belgien oder Irland. Auch Österreich verfügte ein Landeverbot für Flüge aus Grossbritannien. Zudem stellte die Schweiz Flugverbindungen nach Grossbritannien und Südafrika ein. Frankreich verhängte ein Einreiseverbot für Reisende aus Grossbritannien auf dem Luft-, See- und Landweg. Auch Argentinien, Kolumbien, Chile, Kanada und der Golfstaat Kuwait stoppten Flüge aus Grossbritannien.

Die Folge: Ein Mega-Chaos. Bilder auf den sozialen Netzwerken zeigen grosse Menschenansammlungen am Londoner Flughafen Heathrow.

Grund für die Reisebeschränkungen ist eine kürzlich entdeckte Mutation des Virus in Grossbritannien, die nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form sein soll. Premierminister Boris Johnson hatte betont, es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien. Die Form breitet sich vor allem in London und Südostengland rasant aus. Für die Region ordneten die Behörden einen Shutdown mit Ausgangs- und Reisesperren an.

Notfalltreffen einberufen

Bereits am Sonntagabend wurde die Einreise von Flugpassagieren aus Grossbritannien an mehreren deutschen Flughäfen zunächst gestoppt. In Hannover betraf das am Abend etwa 63 Passagiere eines Flugs aus London. Es wurden Vorbereitungen für Notübernachtungen am Flughafen getroffen. Sie sollten sich alle PCR-Tests unterziehen. Auch in Stuttgart mussten sich Flugreisende aus London testen lassen.

Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft berief wegen der Mutation für Montag ein Notfalltreffen mit Vertretern anderer Mitgliedstaaten ein. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Bundeskanzlerin Angela Merkel, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel hatten bereits am Sonntag in einem Telefonat die Lage erörtert.

Einzelne Fälle der Mutation sind offenbar bereits in der EU aufgetreten, etwa in Italien. Spahn erwähnte im ZDF Fälle in Dänemark, die aber nach Angaben dänischer Behörden unter Kontrolle seien. Der Europaabgeordnete Peter Liese sprach von nachgewiesenen Infektionen in Belgien und den Niederlanden.

«Es wird ja erst seit Kurzem überhaupt auch diese neue Variante gezielt getestet. Man kann nicht ausschliessen, dass es schon viele Infektionen auf dem Kontinent gibt», sagte er der «Welt». In Deutschland ist die neue Variante nach Angaben des Berliner Charité-Virologen Christian Drosten bisher nicht aufgetaucht.

Angesichts der zunehmenden Isolation seines Landes berief Premierminister Johnson für diesen Montag ein Krisentreffen seiner Regierung ein. Ein «steter Fluss von Fracht» aus und nach Grossbritannien müsse sichergestellt werden.

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