Flugunglück über den italienischen Alpen fordert sieben Todesopfer
Ein Kleinflugzeug kollidiert mit einem Hubschrauber über den italienischen Alpen. Sieben Menschen sterben. Ein Pilot überlebt – und wird festgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitag stiessen ein Kleinflugzeug und ein Hubschrauber zusammen.
- Sieben Menschen kamen ums Leben, darunter viele Touristen.
- Dem Pilot des Kleinflugzeuges wird strafbare Fahrlässigkeit vorgeworfen.
In den italienischen Alpen sind sieben Menschen beim Zusammenstoss eines Touristen-Kleinflugzeugs mit einem Hubschrauber ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern sind vier Deutsche, wie die italienische Polizei am Samstag der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Es handle sich dabei um einen Bergführer und drei Ski-Touristen, unter ihnen eine Frau. Ein weiterer Deutscher habe verletzt überlebt. Das Unglück ereignete sich am Freitag am Rutor-Gletscher im Aostatal.
Pilot ohne jegliche Erinnerungen
Der französische Pilot des Kleinflugzeuges, der noch im Krankenhaus liege, ist nach Angaben italienischer Medien festgenommen worden. Er wird beschuldigt, den Zusammenstoss verursacht zu haben. Ermittler werfen ihm strafbare Fahrlässigkeit vor.
Der Anwalt des Piloten, Jacques Fosson, erklärte laut Nachrichtenagentur Ansa, sein Mandant stehe unter Schock und könne sich derzeit nicht an den Hergang des Unfalls erinnern.
Beobachter fragen sich aber, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Die französische Maschine sei wohl in den italienischen Luftraum eingedrungen ohne die dortige Flugsicherung zu informieren, zitierte der staatliche Radiosender Rai einen Polizeisprecher.
Laut italienischen Medien kommen Kleinflugzeuge häufig aus Frankreich, um schnell auf dem Gletscher zu landen. Der Hubschrauber war laut italienischen Medien aus Courmayeur zum Heli-Skiing unterwegs.
Die deutschen Opfer befanden sich nach Angaben der italienischen Polizei alle an Bord des Helikopters. Auch der Pilot des Hubschraubers, ein Italiener, kam demnach ums Leben.
Bei einem der deutschen Opfer handelt es sich laut Ansa um einen 49-Jährigen, der in der Region als Bergführer arbeitete. Der deutsche Überlebende sei 34 Jahre alt. Weitere Angaben über die deutschen Opfer waren zunächst nicht bekannt.
Verletzte ausser Lebensgefahr
Unter den Toten sind laut Ansa auch ein 51-jähriger Belgier und ein 59 Jahre alter Franzose. Diese beiden seien an Bord des Flugzeuges gewesen, welches italienischen Medienberichten zufolge in Frankreich gestartet war. Ein Fluglehrer und zwei Flugschüler seien an Bord gewesen, hiess es weiter.
Die beiden Verletzten befänden sich mit mehreren Knochenbrüchen auf der Intensivstation, seien aber ausser Lebensgefahr, berichteten Rettungsärzte am Samstag auf einer Pressekonferenz.