Foibe-Denkmal in Friaul mit roter Farbe beschmiert
Schockierende Vandalismus-Aktion gegen italienisches Kriegsopferdenkmal. Das Foibe in Friaul wurde mit einem roten Graffiti beschmiert.
Ein Denkmal für die Opfer der Foibe-Massaker, der von Titos jugoslawischen Partisanen verübten Massentötungen und Deportationen von Italienern, ist am Samstag verunstaltet worden. Die Gedenkstätte der «Foiba» von Basovizza in der Nähe von Triest wurde zwei Tage vor dem italienischen Foibe-Gedenktag mit einem Graffiti in roter Farbe beschmiert.
In slowenischer Sprache war auf den Graffiti «Trst je naš» (Triest gehört uns) und «Tod dem Faschismus, Freiheit dem Volk» («Smrt fašizmu, svoboda narodu») zu lesen. Ein Team von Arbeitern mit dem Triester Bürgermeister Roberto Dipiazza an der Spitze entfernte die rote Farbe vom Eingang der Gedenkstätte.
Politische Reaktionen auf den Vorfall
Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni und ihre Rechtspartei «Fratelli d ́Italia» (Brüder Italiens) verurteilten den Vorfall. «Die Foiba von Basovizza ist ein heiliger Ort, ein nationales Denkmal, das mit Stille und Gebet geehrt werden muss. Basovizza mit widerwärtigen Schriften zu beschmutzen, die an dramatische Seiten unserer Geschichte erinnern, bedeutet nicht nur, das Andenken an die Märtyrer der Foiba mit Füssen zu treten, sondern die gesamte Nation zu beschmutzen. Was geschehen ist, ist eine gravierende Geste, der nicht ungestraft bleiben darf», so Meloni in einer Mitteilung.
Die dunkle Geschichte der «Foibe»
Mit «Foibe» sind die engen Schluchten und senkrechten Karsthöhlen in Istrien und Friaul-Julisch-Venetien gemeint, in die die jugoslawischen Partisanen Titos, denen es um die Annexion der zwischen 1943 und 1945 eroberten Gebiete ging, die Leichen einiger tausend Italiener geworfen hatten.
Diese Massentötungen fanden hauptsächlich in Friaul-Julisch Venetien, Istrien und Dalmatien statt und richteten sich gegen die einheimische italienische Bevölkerung. Schätzungen zufolge wurden bis zu 15.000 Italiener von den jugoslawischen Kommunisten, die die Halbinsel Istrien in den letzten beiden Jahren des Zweiten Weltkriegs besetzt hielten, gefoltert oder getötet. Viele der Opfer wurden während der antifaschistischen Aufstände in der Region in die engen Bergschluchten geworfen.
Unbekannte Zahl von Opfern
Die genaue Zahl der Opfer dieser Gräueltaten ist nicht bekannt, auch weil Titos Truppen die Aufzeichnungen der lokalen Bevölkerung vernichteten, um ihre Verbrechen zu vertuschen. Viele Italiener waren aufgrund der Massaker gezwungen, aus ihrer Heimat zu fliehen. Italien hat den Foibe-Gedenktag 2004 eingeführt.