Forscher fordern besseren Zugang zu Gesundheitssystem für Migranten
Migranten und Flüchtlinge sollten auch angesichts der anhaltenden Coronakrise besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung bekommen. Das fordern zwei Verbände.
Das Wichtigste in Kürze
- Migranten sollen besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung erhalten.
- Dies fordern zwei Verbände nationaler Wissenschaftsakademien.
- Die Gesundheit der Migranten soll europaweit besser geschützt werden, so die Forderung.
Migranten und Flüchtlinge sollten auch angesichts der anhaltenden Coronakrise besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung bekommen. Das fordern zwei Verbände nationaler Wissenschaftsakademien. Auch die Akademien der Wissenschaften Schweiz ist als Mitglied beteiligt.
Hinter dem «Statement on Migration and Health» stehen der Verband europäischer Wissenschaftsakademien «Allea - All European Academies» und die «Federation of the European Academies of Medicine» (FEAM).
Gesundheit der Migranten europaweit besser schützen
Erstere verbindet 60 Wissenschaftsakademien aus über 40 Ländern Europas. In der Feam sind Akademien aus 17 europäischen Ländern gebündelt, die sich mit Medizin und Gesundheit befassen.
Gemeinsam fordern die Wissenschaftsorganisationen die Politik auf, die Gesundheit von Migranten europaweit besser zu schützen. Dieses Thema sei bisher vielfach stark vernachlässigt worden. Obwohl laut Studien ein verbesserter Zugang zu medizinischen Leistungen die Gesundheitssysteme langfristig auch finanziell entlasten würde.
Ausserdem wird gefordert, dass es mehr und besser vergleichbare Daten und Diskussionen über Gesundheitsmythen rund um Migration und Flucht brauche. Migranten würden nämlich keineswegs eine Gefahr für die Gesundheit von EU-Bürgern darstellen, so die Forscher.
Illegal Eingereiste sollen Notfallversorgung erhalten
Darüber sollten auch wissenschaftliche Einrichtungen die Öffentlichkeit besser und umfassender informieren. Eine der zentralen Forderungen besteht darin, Migranten einen umfassenderen und einfacheren Zugang zu Gesundheitsservices zu gewähren. Und sie sollen besser über Angebote informiert werden.
«Zumindest zur Grundlagen- und Notfallversorgung sollten auch illegal Eingereiste sowie Migranten ohne Papiere Zugang haben», heisst es in dem Aufruf. Unter Wahrung des Datenschutzes sollte überdies beispielsweise auch die Weitergabe von Gesundheitsinformationen über Länder hinweg verbessert werden.