Forscher warnen vor Plage mit West-Nil-Virus in Serbien
In Serbien wurden Stechmücken entdeckt, die das West-Nil-Virus tragen. Dies bereitet Epidemiologen grosse Sorgen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Serbien gibt es Stechmücken, das West-Nil-Virus tragen.
- Nur wenige europäische Länder haben bisher Virus-Ansteckungen bei Menschen verzeichnet.
- Nun warnen Epidemiologen vor einer Plage in Serbien.
Forscher warnen vor einer schnellen Verbreitung des West-Nil-Virus. Auch, wenn die Krankheit bereits auf allen Kontinenten nachgewiesen wurde, gibt es in Europa nur wenige Fälle. In Serbien sind die Befürchtungen nun jedoch gross.
Nach Informationen der Epidemiologin Violeta Rakic wird dort eine Plage erwartet. Sie sagte gegenüber der serbischen Zeitschrift «informers», dass bereits erste Mücken entdeckt worden seien, die das Virus tragen. Zurzeit sei den serbischen Behörden jedoch noch keine Ansteckung beim Menschen gemeldet worden.
Von der ersten infizierten Mücke bis zum ersten gemeldeten Fall bei Menschen dauere es ungefähr zwei Wochen, meinte sie weiter. Deshalb sei es an der Zeit, die Bevölkerung zu informieren und zu warnen.
Hohe Wasserspiegel als Plagen-Treiber
Die derzeit hohen Wasserpegel animieren die Mücken, neue Orte aufzusuchen. Epidemiologin Rakic empfiehlt, Wälder, Sümpfe und Gewässer zu meiden.
Die Menschen sollen, wann immer möglich, lange Kleidung tragen und Moskitonetze zu montieren. Die Behörden versprühen sogar Pestizide mithilfe von Helikoptern, um die Gefahr einzudämmen.
Infizierte bleiben meist symptomfrei
Das West-Nil-Virus ist unter Vögeln verbreitet. Laut BAG kann das Virus allerdings über Stechmücken auch an Pferde und Menschen weitergegeben werden. Menschen können sich untereinander jedoch nur per Bluttransfusion oder Organspende anstecken.
Wie das BAG schreibt, verläuft die Erkrankung bei 75 Prozent der Infizierten symptomfrei. Beim Rest sind hohes Fieber und gelegentliche Hautrötungen am Rumpf zu beobachten. Normalerweise heilt die Krankheit nach wenigen Tagen oder Wochen ohne Therapie-Massnahmen.
Bei schweren Verläufen sind Hirn- und Hirnhautentzündungen festgestellt worden. Dies betrifft jedoch weniger als ein Prozent der Infizierten. Bei 0,1 Prozent können die Komplikationen zum Tod führen. In der Schweiz sind bisher keine Fälle bekannt.