Forschung zum Mitmachen: Uni Jena sucht Bakterienjäger
Bakterien sammeln für die Wissenschaft: Dazu haben Mikrobiologen in einem neuen Projekt aufgerufen. Die Forscher wollen Bakterien mit der Fähigkeit zur Wahrnehmung von Magnetfeldern finden.
Das Wichtigste in Kürze
- Vögel oder Insekten zählen und damit der Wissenschaft helfen: Das machen viele Menschen schon.
Aber Bakterien sammeln? Ein Forscherteam der Universität Jena ist derzeit auf der Suche nach Menschen, die ausgestattet mit Pipette und Probengefässen auf Mikrobenjagd gehen wollen.
«Da kann jeder mitmachen: Kinder, Eltern oder Omas», sagte der Mikrobiologie-Student Tom Haufschild. Gemeinsam mit Christian Jogler, Professor für Mikrobielle Interaktionen, und der Mikrobiologin Muriel van Teeseling hat er das ins Leben gerufen.
Die Forscher wollen Kisten mit Experimentiermaterial verschicken und hoffen auf etliche Proben, vorzugsweise aus Flüssen oder Bächen an vielen verschiedenen Orten. Aber auch bei sich vor Ort sollen Interessierte kleine Experimente machen können - etwa den pH-Wert messen. Nach dem Einschicken der Proben sollen Videoblogs und virtuelle Fragerunden weiter über das Projekt informieren.
Auch könne man über Nacht einen Magneten neben die Probe stellen und mit etwas Glück die Bakterien mit blossem Auge sehen. Der Grund: Die Forscher sind auf der Suche nach sogenannten magnetotaktischen Bakterien. Das sind Bakterien, die sich am Magnetfeld der Erde ausrichten. Diese könnten künftig in der Medizin eine Rolle spielen, so die Hoffnung, etwa beim Transport von Medikamenten im Körper.