Foto mit Mafia Verwandtem bringt Bürgermeisterkandidaten Ärger
Maurizio Pascucci veröffentlichte ein Foto, auf dem er mit dem Ehemann der Enkelin eines verstorbenen Mafiabosses zu sehen ist. Luigi Di Maio ärgert sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Bürgermeisterkandidat posierte mit einem Verwandten eines ehemaligen Mafiabosses.
- Luigi Di Maio fordert über Facebook seinen Parteiausschluss.
Ein Foto mit dem Verwandten eines einstigen Mafia-Bosses hat einem Politiker der italienischen Fünf-Sterne-Bewegung Kritik der eigenen Partei eingebracht. Der Parteichef und Vizepremier Luigi Di Maio schrieb am späten Freitagabend auf Facebook, für das Foto verdiene Maurizio Pascucci den Parteiausschluss.
Pascucci ist Favorit der Bürgermeisterwahl in Corleone an diesem Sonntag. Der Ort auf Sizilien ist für seine Mafiageschichte bekannt. Die Wahl wird notwendig, weil die vorherige Stadtregierung 2016 wegen Verbindungen zur Mafia abgesetzt worden war.
Auf dem Foto, das Pascucci am Mittwoch ins Internet gestellt hatte, ist er mit einem Café-Besitzer zu sehen, der mit einer Enkelin des 2016 gestorbenen Cosa-Nostra-Bosses Bernardo Provenzano verheiratet ist. Pascucci erklärte, er habe Verwandten von Mafiosi, die nicht in das organisierte Verbrechen verwickelt sind, eine Chance geben wollen. Di Maio nannte das Foto missverständlich und sagte seine Teilnahme an der letzten Wahlkampfveranstaltung Pascuccis ab.
Provenzano hatte die sizilianische Cosa Nostra bis zu seiner Festnahme 2006 geführt. Er starb 2016 im Gefängnis. In Corleone wurden drei Bosse der Cosa Nostra geboren, darunter zwei von Provenzanos Vorgängern: Luciano Leggio, der 1993 starb, und der 2017 verstorbene Salvatore 'Toto' Riina. Die Mafia-Familie in dem Filmklassiker «Der Pate» ist nach dem Ort Corleone benannt.