Franco Anhänger begehen den 43. Todestag des Diktators mit Messen
Francisco Franco wurde 1975 in der Basilika im sogenannten Valle de los Caídos rund 60 Kilometer nordwestlich von Madrid beigesetzt. Heute ist sein Todestag.
Das Wichtigste in Kürze
- Der spanische Diktator Francisco Franco lebte von 1892 bis 1975.
- Franco-Anhänger nahmen am Todestag an Messen zu seinem Gedenken teil.
Am 43. Todestag des spanischen Diktators Francisco Franco (1892-1975) haben sich Sympathisanten des früheren Gewaltherrschers in der Hauptstadt Madrid zu einer Messe versammelt. Dutzende vor allem ältere Franco-Anhänger versammelten sich in der Kirche Santiago y San Juan Bautista im Stadtzentrum. Der Priester, der die Messe zelebrierte, würdigte den Diktator und sagte, die Geschichte sei für Spanien «ein Geschenk des Himmels». Franco dürfe auch von der Politik nicht vergessen werden.
An der Messe nahmen unter anderem auch zahlreiche ehemalige Angehörige der spanischen Legion, die der Putschanführer Franco nach Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) gegen die Truppen und Anhänger der zweiten Spanischen Republik an die Front geschickt hatte. Die «Legionarios» wurden damals zum Teil von der deutschen Legion Condor unterstützt und ermöglichten die Errichtung der jahrzehntelangen rechtsgerichteten Gewaltherrschaft, die erst nach dem Tod Francos endete.
Legionshymne gesungen
In der Madrider Kirche wurde heute Dienstag lautstark unter anderem die Legionshymne «Novio de la Muerte» (Der Bräutigam des Todes) gesungen. Die Teilnehmer der Zeremonie wurden von einem Sprecher der Legionsveteranen aufgerufen, den «draussen wartenden Geiern der Medien» keine Interviews zu geben und auch keine Symbole der Diktatur offen zu zeigen. In ganz Spanien sollten diese Woche knapp 20 Messen zu Ehren des Diktators stattfinden.
Franco wurde 1975 in der Basilika im sogenannten Valle de los Caídos (Tal der Gefallenen) rund 60 Kilometer nordwestlich von Madrid beigesetzt. Der Ort wird jährlich von rund 400'000 Menschen besucht, darunter viele Franco-Anhänger.
Die seit Juni amtierende sozialistische Regierung hat eine Umbettung Francos angekündigt, die nicht nur von der Familie und den Anhängern des Diktators als «verfassungswidrig» kritisiert wird. Auch Vertreter gemässigter konservativer Parteien sprachen sich gegen diese Pläne aus.