Frankreich will Sitzung des UN-Sicherheitsrats zu Berg-Karabach

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Frankreich,

Nach der plötzlichen Offensive von Aserbaidschan gegen die Konfliktzone Berg-Karabach möchte Frankreich eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats.

Offensive Aserbaidschan
Eine Aufnahme eines Angriffs von Aserbaidschan auf ein Standort armenischer Streitkräfte. - keystone

Frankreich strebt wegen des aserbaidschanischen Militäreinsatzes in Berg-Karabach eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats an. Das teilte das französische Aussenministerium in Paris am Dienstag mit. Frankreich spreche sich eng mit seinen europäischen und amerikanischen Partnern ab, um eine starke Antwort auf die inakzeptable Offensive zu geben, hiess es.

Armenien hatte den UN-Sicherheitsrat bereits zu Massnahmen aufgerufen. Frankreich forderte Aserbaidschan der Mitteilung zufolge dazu auf, seine Offensive unmittelbar zu beenden. Kein Vorwand könne eine solch einseitige Aktion rechtfertigen, die Tausende Zivilisten bedrohe.

Aserbaidschan hat am Morgen einen grossangelegten Militäreinsatz gestartet, um die auf aserbaidschanischem Gebiet liegende, aber mehrheitlich von Armeniern bewohnte Konfliktregion zurückzuerobern. Das Militär in Baku begründete dies mit angeblichen Verstössen Armeniens gegen den geltenden Waffenstillstand. Die armenische Seite weist diese Vorwürfe als erfundenen Vorwand zurück.

Humanitäre Lage katastrophal

Berg-Karabach ist seit Jahrzehnten zwischen den beiden Ex-Sowjetrepubliken umkämpft. In den 90er Jahren hat sich die dortige Bevölkerung unterstützt von Eriwan in einem blutigen Bürgerkampf von Baku gelöst. 2020 gelang dem durch Öl- und Gaseinnahmen hochgerüsteten Aserbaidschan die Revanche.

Es holte sich grosse Teile Berg-Karabachs zurück. Der dabei ausgehandelte und von russischen Truppen kontrollierte Waffenstillstand wurde in der Vergangenheit schon mehrfach gebrochen. Seit Monaten schon hat Aserbaidschan zudem den Latschin-Korridor als einzigen Zugang Armeniens zu Berg-Karabach blockiert. Die humanitäre Lage dort gilt als katastrophal.

Kommentare

User #2292 (nicht angemeldet)

@Märbock und Makaroni wollen nur ein bisschen rumeisen. In Aserbaidschan bekommt man teure Uhren und Reisen geschenkt, logisch wollen da alle hin.

User #2292 (nicht angemeldet)

Aber dass die EU und Schweiz Ressourcen von Aserbaidschan kaufen und hier weiterverkaufen, will niemand sagen? Und das obwohl bekannt ist dass Aserbaidschan nicht nur das die EU Menschrechte bestochen hat, sondern auch Kriegsverbrechen begangen hat. Und dann will mir ein Beamter sagen, ich dürfe das oder dies nicht, während mein eigenes Land bei Kriminellen einkauft?

Weiterlesen

aserbaidschan
10 Interaktionen

Mehr in News

5 Interaktionen
Beppe Grillo
1 Interaktionen
Stern
3 Interaktionen

Mehr aus Frankreich