Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy in Libyen-Affäre angeklagt

Keystone-SDA
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Frankreich,

Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy wird wegen der Veruntreuung öffentlicher Gelder und Bestechlichkeit in der Libyen-Affäre angeklagt.

Sarkozy
Sarkozy in Paris bei Gericht. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-Präsident Sarkozy wurde in der Libyen-Affäre angeklagt.
  • Ihm wird etwa die Veruntreuung öffentlicher Gelder und Bestechlichkeit vorgeworfen
  • Es gibt zwölf Mitangeklagte, darunter der Budgetminister und der Bürochef Sarkozys.

In der Affäre um angebliche Wahlkampf-Millionen aus Libyen hat Frankreichs Finanzstaatsanwaltschaft Anklage gegen Ex-Präsident Nicolas Sarkozy und zwölf Vertraute erhoben. Sarkozy (68) werde die Veruntreuung öffentlicher Gelder, Bestechlichkeit, eine kriminelle Vereinigung sowie illegale Wahlkampffinanzierung vorgeworfen. Dies teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Paris mit. Ob und wann es zu einem Prozess kommt, steht noch nicht fest.

Die französische Justiz hatte bereits 2018 ein Ermittlungsverfahren gegen den früheren Staatschef eröffnet. Er wurde der Bestechlichkeit, unerlaubter Wahlkampffinanzierung und Beihilfe zur Veruntreuung öffentlicher Gelder Libyens verdächtigt. Hinzu kam 2020 der Vorwurf der «kriminellen Vereinigung».

Hintergrund waren Hinweise, wonach für Sarkozys Wahlkampf 2007 illegal Geld vom Regime des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi geflossen sei. Ein Zeuge hatte 2016 gesagt, er habe Ende 2006 oder Anfang 2007 mehrere vorbereitete Koffer mit insgesamt fünf Millionen Euro ins Pariser Innenministerium gebracht. Dieses wurde damals von Sarkozy geführt. Sarkozy, der von 2007 bis 2012 im Élyséepalast regierte, hatte die Vorwürfe bereits damals zurückgewiesen.

Andere Ex-Minister ebenfalls angeklagt

Zu den zwölf Mitangeklagten gehören Sarkozys damaliger Budgetminister Éric Woerth, sein damaliger Bürochef Claude Guéant sowie Ex-Minister Brice Hortefeux.

Für den affärengeplagten Sarkozy ist die Libyen-Affäre nicht das einzige Justizverfahren. Am kommenden Mittwoch fällt das Urteil in einem Berufungsverfahren gegen Sarkozy, bei dem er in erster Instanz wegen Bestechung und unerlaubter Einflussnahme zu drei Jahren Haft verurteilt wurde. Auch wegen einer Verurteilung wegen illegaler Wahlkampffinanzierung im September 2021 legte er Berufung ein.

Kommentare

User #3057 (nicht angemeldet)

So eine Klage ist in der CH selbst für einen Berset unvorstellbar, da es keine Gewaltentrennung mehr gibt.

User #5863 (nicht angemeldet)

Sarkozy aussage ist selber erfunden und lügen.

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