Prozess rund um Raubüberfall von Kim Kardashian beginnt
Kim Kardashian steht im Mittelpunkt eines spektakulären Prozesses: Neun Jahre nach dem brutalen Raubüberfall in Paris müssen sich die Täter verantworten.

Im Oktober 2016 wurde Kim Kardashian in einer Pariser Luxusresidenz überfallen. Fünf als Polizisten verkleidete Männer drangen in ihre Suite ein, fesselten und knebelten sie.
Die Gangster sperrten Kardashian ins Badezimmer und raubten Schmuck im Wert von neun Millionen Euro. Darunter ihren berühmten Verlobungsring von Kanye West.
Kardashian flehte um ihr Leben und sagte laut Ermittlungsprotokoll: «Ich flehte sie an, mich leben zu lassen. Ich sagte, dass zu Hause meine Babys auf mich warteten.»
Drei Monate nach der Tat wurden Verdächtige festgenommen
Die Täter klebten ihr den Mund zu, fesselten sie mit Kabelbindern und verschwanden mit der Beute. Kardashian blieb körperlich unverletzt, doch der Schock prägte ihr Leben nachhaltig, wie «BILD» berichtet.
Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren. Die Polizei sicherte DNA-Spuren an den Fesseln und wertete Aufnahmen von Überwachungskameras im Umfeld des Hotels aus.

Schon drei Monate nach der Tat konnten mehrere Verdächtige in Paris und Südfrankreich festgenommen werden.
Täter im Pensionistenalter
Die Bande, in französischen Medien als «Opa-Gangster» oder «Rentner-Gang» bezeichnet, bestand aus Männern mit einem Durchschnittsalter von etwa 65 Jahren.
Die Täter flüchteten nach dem Überfall auf Fahrrädern. Doch Pannen wie ein verlorenes Diamantkreuz und ein geortetes Blackberry führten die Ermittler zu den Verdächtigen.
«BILD» schildert, dass die meisten Angeklagten bereits älter und gesundheitlich angeschlagen sind. Deshalb sitzen sie inzwischen nicht mehr in Hochsicherheitszellen, sondern leben unter Justizaufsicht auf freiem Fuss.
Prozessauftakt nach jahrelanger Verzögerung
Der Prozessauftakt wurde mehrfach verschoben, da andere Verfahren – etwa Terrorismusprozesse – Vorrang hatten. Nun stehen laut «Gala» zehn Männer vor dem Pariser Schwurgericht, ihnen drohen bis zu 20 Jahre Haft.
Einer der Hauptangeklagten, der als Hehler geltende Marceau Baum-Gertner, starb im März 2025 in Paris. Die Todesursache ist unklar.
Baum-Gertner war vor acht Jahren gegen Kaution freigelassen worden und musste sich regelmässig bei der Polizei melden. Er soll nach dem Überfall den wertvollen Schmuck verkauft haben, verweigerte aber die Nennung weiterer Komplizen.
Buch über die Tat veröffentlicht
Ein weiterer Angeklagter, Pierre Bouianère, ist wegen einer Alzheimer-Erkrankung vom aktuellen Verfahren ausgeschlossen. Sein Fall wird separat verhandelt.
Die restlichen Angeklagten, darunter Yunice Abbas, der die Tat teilweise gestand, müssen sich nun verantworten. Abbas veröffentlichte 2021 sogar ein Buch über die Tat.

Laut Ermittlungsakten zeigte er keine Reue: «Sie hatte genug Geld», so seine Aussage gegenüber den Behörden, wie «BILD» berichtet.
Kim Kardashian als Hauptzeugin vor Gericht
Kim Kardashian wird am 13. Mai persönlich vor Gericht erscheinen und als Hauptzeugin aussagen. Ihr amerikanischer Anwalt Michael Rhodes bestätigte dies in einer Erklärung, die auch an die Tageszeitung «Le Parisien» übermittelt wurde.
Kardashian will sich bis zu ihrer Aussage nicht weiter öffentlich äussern. Der Prozess ist bis zum 23. Mai angesetzt.
«Sky News» berichtet aber, dass Kardashian ihre Aussage dem Gericht und den Geschworenen vorbehalten möchte.
Die Rolle der Komplizen und die Folgen des Überfalls
Die Ermittlungen ergaben, dass die Täter Informationen über Kardashians Aufenthalt von einem mitangeklagten Bruder eines Chauffeurs erhalten hatten. Dieser arbeitete regelmässig für den US-Star.
Das Hotel, in dem Kardashian übernachtete, war zudem bei Prominenten für seine Diskretion und fehlende Überwachungskameras bekannt. Dennoch gelang es der Polizei, durch die Auswertung externer Kameras und DNA-Spuren die Bande zu identifizieren.

Die französische Presse hebt hervor, dass der Fall weltweit für Schlagzeilen sorgte. Er galt als einer der spektakulärsten Promi-Überfälle der vergangenen Jahrzehnte, wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtet.
Ein Prozess mit Symbolkraft
Der Prozess gegen die mutmasslichen Täter ist nicht nur für Kardashian, sondern auch für die französische Justiz ein Meilenstein. Experten erwarten, dass die Verhandlung Aufschluss über die Strukturen der Pariser Unterwelt geben könnte.
Die Angeklagten müssen sich für schwere Straftaten verantworten, darunter bewaffneter Raub und Freiheitsberaubung.